Sven Knoll und Brigitte Foppa bemängeln, dass viele Beschlüsse bisher einfach nicht umgesetzt wurden. „Man könnte ganze Räume damit tapezieren“, sagt Knoll.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1178208_image" /></div> <BR /><BR />Landeshauptmann <b>Arno Kompatscher</b> spricht sich dafür aus, den Landtag mit der später entstandenen Euregio zu verknüpfen und zu einem echten Euregio-Parlament auszubauen. „Das stärkt beide Einrichtungen, die Länder und ihre Menschen“, sagt Kompatscher. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1178181_image" /></div> <BR /><BR />„Kompatscher hat völlig Recht“, meint Team K-Chef <b>Paul Köllensperger</b>. „Ich selbst habe vor einigen Jahren mit den NEOS gefordert, dass der Dreierlandtag zum Parlament der Euregio werden soll. Die Euregio sollte auch einen eigenen Haushalt bekommen mit einer Euregio-Regierung und dem Dreierlandtag als Euregio-Parlament, welches auch über diesen Haushalt befindet. So würde der Dreierlandtag wirklich eine Funktion in einem demokratischen Gefüge bekommen.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1178184_image" /></div> <BR /><BR /><BR />SVP-Fraktionssprecher <b>Harald Stauder</b> spricht sich hingegen für ein Euregio-Parlament aus, das sich regelmäßig trifft und dabei nur einen Haupt-Tagesordnungspunkt diskutiert – einmal Verkehr, einmal Klimaschutz in den Alpen, einmal Tourismus im Alpenraum“, meint Stauder. „Dort könnten wir dann die unterschiedlichen Positionen der Länder hören und auch, was in den anderen Ländern schon getan wird.“<BR /><BR /> Als Bürgermeister von Lana habe er mit der Partnergemeinde Telfs alle zwei Jahre einen gemeinsamen Gemeinderat organisiert – zu Haupt-Tagesordnungspunkten wie Kultur und Sport. „Dieses Modell hat sich in Lana bewährt – man könnte es auf eine höhere Ebene heben“, glaubt Stauder.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1178187_image" /></div> <BR /><BR />„Kompatscher macht es sich da ein bisschen einfach“, kritisiert hingegen <b>Sven Knoll</b> (Süd-Tiroler Freiheit). „Denn er hätte den Dreierlandtag schon längst aufwerten können, indem endlich die Beschlüsse des Dreierlandtags umgesetzt werden. Eine Reihe von Beschlüssen werden nie umgesetzt. 2014 hat sich der Dreierlandtag mehrheitlich für eine direkte Zugverbindung zwischen Innsbruck und Lienz über das Pustertal ausgesprochen. Bis heute fährt dort aber kein direkter Zug. Man könnte ganze Räume tapezieren mit Beschlüssen, die nie umgesetzt werden.<BR /><BR /> Der Dreierlandtag sollte aufgewertet werden – ja – aber dann bitte richtig, als richtiges Gesamttiroler Parlament, wo auch bindende Beschlüsse gefasst werden“, fordert Knoll. Es sei nicht akzeptabel, dass die Landesregierungen dann selbst darüber entscheiden, ob sie sich an diese Beschlüsse gebunden fühlen oder nicht.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1178190_image" /></div> <BR /><BR />„Der Dreierlandtag krankt an vielen Problemen“, meint <b>Brigitte Foppa</b> (Grüne). „Allen voran eine Geschäftsordnung, die die Diskussion steril und vorhersehbar macht und die Anträge, die immer inhaltsleerer werden. Einige Beschlüsse wie zum Beispiel zur Alpentransitbörse haben wir wohl vier Mal beschlossen, ohne dass sie je umgesetzt werden würde.<BR /><BR /> Diesmal kommt noch dazu, dass einige Antragsteller gar nicht anwesend waren und so wurden Anträge diskutiert, die nicht vorgestellt worden waren. Der Dreierlandtag hängt in seiner Entscheidungsmacht total in der Luft“, bemängelt die Grünen-Abgeordnete. Die Chance der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, vor allem im EVTZ (Europäische Verbünde für territoriale Zusammenarbeit) sei trotzdem voll unterstützenswert. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1178193_image" /></div> <BR /><BR />„Der Druck zur Reform des Dreierlandtags ist von den Tirolern ausgegangen – Kompatscher hat darauf reagiert“, konstatiert <b>Andreas Leiter Reber</b> (Freie Fraktion). „Endlich haben die Tiroler und auch Landeshauptmann Kompatscher eingesehen, dass der Dreierlandtag in dieser Form wenig Sinn macht.<BR /><BR /> In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Regierungsmehrheiten sämtlichen Reformvorschlägen verschlossen und den Dreierlandtag leider totgeritten. Jetzt müssen neue Konzepte ausgearbeitet und Herausforderungen gesucht werden, damit die vereinte Kraft Gesamttirols sowohl bei den Bürgern als auch bei den Staaten und der EU ankommt“, meint Reber.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1178196_image" /></div> <BR /><BR /><b><Fett>Andreas Colli</Fett></b> („Wir Bürger“) hält den Dreierlandtag „in der derzeitigen Form für überholt. Es ist ein reiner Debattierclub ohne wirkliche Kompetenzen.“ Colli befürwortet deshalb Kompatschers Reform-Vorschlag.<BR /><BR />Bereits vor der Sitzung in Meran hatte sich der Volkspartei-Klubchef im Bundesland Tirol, Jakob Wolf, für eine Reform ausgesprochen – für ein richtiges Euregio-Parlament, schreibt die „Tiroler Tageszeitung“ in ihrer Online-Ausgabe.