Erster Schritt: die Ausarbeitung eines Leitfadens. Zudem startet im März eine eigene Fortbildung. <BR /><BR />„Es ist dies wirklich ein ganz positives Instrument, das gerade im Sozialbereich viele neue Wege und Projekte möglich machen kann“, findet Pamer und wundert sich, warum man „viele Jahre damit gewartet hat“, dieses Instrument auch in Südtirol zu nutzen. Konkret ermöglicht es zunächst eine Planung auf Augenhöhe mit den Organisationen des dritten Sektors (Co-Programmazione).<BR /><BR />„Es arbeiten also interessierte Organisationen des dritten Sektors mit der verantwortlichen öffentlichen Stelle zusammen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu definieren“, erklärt die Landesrätin. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Dabei geht es laut Pamer auch schon darum, festzustellen, welche öffentlichen und privaten Ressourcen es gibt. Der zweite Schritt ist dann die Mitgestaltung (Co-Progettazione), bei der konkrete soziale Projekte gemeinsam mit den Organisationen des dritten Sektors geplant und umgesetzt werden können. Im Vergleich zum klassischen Wettbewerbsverfahren, bei dem die Öffentlichkeit Ziele, Inhalte und Kosten festlegt und Dienstleistungen von Anbietern kauft, stellt die Mitgestaltung ein neues Verfahren für die Vergabe dar, bei dem im Vorfeld ziel- und passgenau gearbeitet werden kann. <BR /><BR />Dabei kann die öffentliche Verwaltung von sich aus Projekte für eine Mitgestaltung vorsehen, es können aber auch Akteure des dritten Sektors ihrerseits mit Vorschlägen an die Landesverwaltung herantreten – oder solche Projekte können die logische Folge der Mitplanung sein. <BR /><BR />Die alternative Vergabe sieht danach eben keine klassische Ausschreibung vor, sondern eine „Einladung“ an die in Frage kommende Einrichtungen des Dritten Sektors. Ganz unproblematisch ist dies in der Umsetzung nicht, weiß Pamer, „da muss man schon genau hinschauen, wo man mit diesem Instrument arbeiten kann“. <BR /><BR />Die Vergabe beispielsweise eines Dienstes im Bereich des Behindertentransportes lasse sich nur dann über die „Co-Progettazione“ abwickeln, wenn daraus ein soziales Projekt werde, das neben dem reinen Fahrdienst beispielsweise auch den Begleitdienst mit einbezöge. <BR />Gerade weil dieser neue Weg, den der römische Gesetzgeber hier geöffnet hat, zwar „ganz, ganz positiv“ sei, aber in der Umsetzung doch Fragen aufwerfe, bereitet man sich im Sozialressort nun auf die Anwendung des Instrumentes vor – mit einer Art 4-Punkte-Plan. <BR /><BR />Bereits im kommenden Monat startet eine ESF-Ausbildung, die Anmeldungen sind bereits abgeschlossen. „Es ist wichtig, dass Akteure der öffentlichen Verwaltung und des dritten Sektors Wissen und Know-how sammeln, um diese Instrumente in der Zukunft bestmöglich einsetzen zu können“, erklärt Pamer. Zweiter Punkt: die Ausarbeitung eines Leitfadens. <BR /><BR />Der ressortinterne Arbeitstisch wird in Kürze einberufen und soll den Leitfaden noch innerhalb des Jahres erstellen. Um den Prozess partizipativ zu gestalten, sind darüber hinaus nach dem Auftakt im November weitere Netzwerktreffen geplant. Und zu guter Letzt soll das Wissen auf einer digitalen Plattform Interessierten zugänglich gemacht werden.