Gemeinsam mit dem Trentiner Landeshauptmann, Lorenzo Dellai, hat sich Durnwalder deshalb am Montagvormittag zu einer Aussprache getroffen. Mit gemeinsamer Stimme wollen sie in Rom vorsprechen und sich gegen weitere finanzielle Belastungen, die nicht im Mailänder Abkommen verankert sind, wehren. „Uns ist durchaus bewusst, dass wir alle einen Beitrag leisten müssen, um die Krise zu meistern“, so Durnwalder. Das Land Südtirol und das Trentino seien bereit, ihren Teil beim Abbau der Staatsschulden beizutragen, aber wollen keinesfalls doppelt zur Kasse geben werden. "Das muss genug sein" „Wir leisten unseren Beitrag bereits mit dem Mailänder Abkommen. Dessen Gültigkeit hat auch in der Diskussion um das Sparpaket von Finanzminister Giulio Tremonti niemand in Zweifel gezogen. Das Abkommen kommt Südtirol und dem Trentino eine Milliarde Euro zu stehen, je 500 Millionen pro Land. Berücksichtigt man die Gelder, die der Staat uns schuldet, sind es immerhin noch 150 Millionen Euro, die der Staat spart. Das muss genug sein. Dieser Meinung ist auch Landeshauptmann Dellai“, so Durnwalder. Allerdings: Das Mailänder Abkommen bezieht sich nur auf die Einnahmenseite des Landes. Der Staat will nun die autonomen Länder und Regionen auch auf der Ausgabenseite belasten. Dagegen wehren sich Durnwalder und Dellai. Beide sind zwar damit einverstanden, dass die Einnahmen, die den beiden Provinzen zustehen, in bestimmten Fällen zeitverschoben ausgegeben werden. Aber: Nur im Verzichtsrahmen, der das Mailänder Abkommen bereits vorsieht. "Auch andere Regionen mit Sonderstatut sollen Finanzregelung abschließen" „Einerseits haben noch nicht einmal alle Regionen mit Sonderstatut – etwa Sizilien und Sardinien – eine Finanzregelung mit der Regierung geschlossen und andererseits ist es nicht nachvollziehbar, dass wir Gelder, die wir einnehmen, nicht ausgeben dürfen. Nachdem wir keine Schulden haben, können wir auch keine abbauen“, argumentierte der Landeshauptmann. Einige Abänderungsvorschläge haben Dellai und Durnwalder heute dennoch besprochen. Gemeinsam – und mit der Hilfe der Parlamentarier – wollen sie nun am Schatzamt der Regierung in Rom intervenieren. stol