18 Tage nach der Stichwahl ist der neue Gemeinderat gestern zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten.45 Gemeinderäte sitzen für zehn Parteien im Stadtparlament, in dem die italienischen Mitte-rechts-Parteien Fratelli d'Italia (7 Gemeinderäte), die „Civica Corrarati sindaco“ (6), die Lega (2) und Forza Italia (2) zusammen mit der SVP (7) eine Mehrheit von 24 Sitzen haben; die einfache Mehrheit liegt bei 23 Gemeinderäten. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1175613_image" /></div> <BR />An der Sitzung, die kurz nach 18 Uhr begann, nahmen 44 der 45 gewählten Gemeinderäte teil; Pietro Borgo (Andriollo sindaco) fehlte entschuldigt, da er aus beruflichen Gründen im Ausland ist. Ein Gemeinderat, der seinen Verzicht auf das Mandat erklären will, hat dafür jetzt 20 Tage Zeit. Aller Voraussicht nach werden die Landtagsabgeordneten Anna Scarafoni (Fratelli d’Italia) und Angelo Gennaccaro (Io sto con Bolzano) ihren Rückzug erklären. Dann würde der Kandidat nachrücken, der auf der jeweiligen Liste die meisten Stimmen erhalten hat. <BR /><BR /><BR />Nach einer einstündigen Unterbrechung wegen technischer Probleme mit der Videoanlage – alle Sitzungen werden aufgezeichnet und auf Youtube veröffentlicht – stand die Bestätigung von Bürgermeister Claudio Corrarati, die einstimmig erfolgte, auf der Tagesordnung. Seinen Amtseid legte Corrarati, der die Tricoloreschleife und auch die Bürgermeisterkette trug, zuerst auf Italienisch ab – und dann in deutscher Sprache. <BR />Eine Geste, die von der SVP sehr positiv aufgenommen wurde. „Ein großartiges Zeichen“, unterstrich Peter Warasin, in der vergangenen Legislaturperiode Fraktionssprecher der Volkspartei im Gemeinderat, der auch das Tragen der Bürgermeisterkette lobend hervorhob.<BR /><h3> Corrarati: „Schleife und Amtskette gehören zum Bürgermeisterprotokoll“</h3><BR />„Bei institutionellen Anlässen trägt der Bürgermeister die Trikoloreschleife als Zeichen seiner Rolle als Regierungsvertreter“, betonte Corrarati gegenüber den „Dolomiten“, „das Medaillon dient bei anderen Veranstaltungen, um die Rolle des Bürgermeisters zu unterstreichen. Beides, Schleife und Amtskette gehören zum Protokoll des Bürgermeisters.“ <BR /><BR /><BR />Zuletzt stand die Wahl des Gemeinderatspräsidenten und seines Stellvertreters auf der Tagesordnung. Da die Parteien in der Mehrheit über die Vergabe der Posten im Stadtrat und Gemeinderat noch verhandeln, war am Donnerstagabend klar, dass sowohl die Wahl des Gemeinderatspräsidenten als auch die seines Stellvertreters nur vorläufige Besetzungen sind.<BR /><BR /><BR />Auf Vorschlag der Mehrheit wurde schließlich Carlo Vettori (Fratelli d'Italia) mit den 24 Stimmen der Mehrheit zum „Übergangspräsidenten“ (O-Ton Vettori) gewählt; Gegenkandidat Silvano Baratta (PD) erhielt 20 Stimmen. Gemeinderatsvizepräsidentin wurde – erneut auf Vorschlag der Mehrheit – Johanna Ramoser (SVP) mit 24 Stimmen. Die Opposition ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, der Mehrheit auf die Füße zu treten, und kandidierte Ramosers Fraktionskollegen Christoph Buratti – in der vergangenen Legislaturperiode bereits Gemeinderatspräsident –, der dann auch alle 20 Stimmen der Minderheit im Gemeinderat erhielt.