Das Land sei bereit, seinen Anteil zu leisten, nicht aber in diesem Umfang, so Durnwalder am Mittwoch in Rom nach einem Treffen von Vertretern aus Südtirol und dem Trentino.Für den Sparkurs Roms gebe es mit dem im Jahr 2009 abgeschlossenen Mailänder Abkommen bereits eine Grundlage."Wir setzen auf Verhandlungen mit Rom, den einseitigen Weg über ein Dekret akzeptieren wir nicht", so Durnwalder, der am Mittwoch mit seinem Trientner Amtskollegen Lorenzo Dellai und mehreren Parlamentariern die Marschroute abgesteckt hat.Die SVP-Senatoren Manfred Pinzger und Helga Thaler Außerhofer waren beim Treffen dabei, Senator Oskar Peterlini und die SVP-Kammerabgeordneten Siegfried Brugger und Karl Zeller nicht.Beim Treffen haben die beiden Provinzen die weiteren Schritte rund um das drastische Sparpaket abgesprochen, das derzeit im Senat diskutiert wird.Für Südtirol vorgesehen sind Einsparungen von 356 Millionen Euro allein im Jahr 2012 und auch in den folgenden beiden Jahren."Dieser Betrag ist in keinster Weise angemessen, vor allem wenn man bedenkt, dass wir bereits mit dem Mailänder Abkommen auf Einnahmen in Höhe von rund 500 Millionen Euro jährlich verzichtet haben", so der Landeshauptmann nach dem Treffen.Finanzlandesrat Bizzo verweist auf die in Autonomiestatut und Mailänder Abkommen enthaltene Schutzklausel, nach der grundlegende Änderungen nur im Einvernehmen mit den Ländern vorgenommen werden dürfen.Geht es nach den Vertretern der beiden Länder, soll das Mailänder Abkommen, mit dem das Südtiroler und das Trentiner Finanzsystem im Herbst 2009 gänzlich neu geregelt worden waren, als Grundlage für die Beteiligung der Länder an den römischen Sparbemühungen dienen."Wir entziehen uns unserer Verantwortung sicher nicht, verlangen aber, dass die Regierung mit uns in direkte Verhandlungen über unseren Anteil am Sparkurs tritt", so Durnwalder.Weitere Vorgaben aus RomÜber die einzusparende Summe hinaus, gibt es noch weitere Bestimmungen im Sparpaket, die Landeshauptmann Durnwalder ablehnt.Die Regierung Berlusconi will die Anzahl von Landtagsabgeordneten und Landesregierungs-Mitgliedern festschreiben."Das widerspricht dem Autonomiestatut, das uns diese Zuständigkeit zuschreibt", so der Landeshauptmann.Ähnliches gelte auch für die von der Regierung angestrebte Regelung, wonach öffentliche Körperschaften mit weniger als 70 Mitarbeitern abgeschafft werden müssten."Das würde bei uns eine ganze Reihe von Körperschaften treffen, es liegt rein rechtlich aber in unserem Ermessen, diese beizubehalten oder nicht", so Durnwalder.Thema BrennerautobahnAbgesprochen wurde schließlich auch, dass im Sparpaket ein Artikel verankert werden soll, der die Zukunft der Brennerautobahn regeln soll."Wir streben einen Artikel an, der nicht nur eine öffentliche Ausschreibung der verfallenden Konzession ermöglichen würde, sondern auch die Vergabe an eine In-House-Gesellschaft", erklärt der Landeshauptmann.Aus den Vorschlägen der beiden Provinzen werden nun Änderungsanträge, die den Parlamentariern übermittelt werden."Es liegt dann an ihnen zu entscheiden, ob sie diese bereits in den Kommissionen oder im Plenum einbringen, ob alleine oder als Fraktion", so Durnwalder.Zudem haben die beiden Landeshauptleute am Vormittag bei einem Treffen mit Regionenminister Raffaele Fitto vereinbart, dass die Änderungsanträge auch ihm geschickt werden."Wir haben den Minister ersucht, diese Anträge zu unterstützen und eine Vermittlerrolle zwischen den Ländern und der Regierung zu spielen", so Durnwalder.