Land und Gemeinden haben sich auf die Finanzierung eines Zusatzvertrages geeinigt, der den Mitarbeiterinnen 400 Euro brutto mehr am Lohnstreifen sichern soll. „Sonst sperren wir keine weiteren Kitas mehr auf, sondern bestehende zu“, sagt Landesrätin Waltraud Deeg.<BR /><BR />Vor 10 Jahren wurden in Südtirols Kleinkindbetreuungsstätten 2100 „Winzlinge“ begleitet, heute sind es mit 4700 mehr als doppelt so viele. „Die Nachfrage nimmt zu, allerdings stehen wir vor großen Personalproblemen“, sagt Landesrätin Waltraud Deeg. Hauptgrund ist das altbekannte Lohngefälle zum Kindergarten, wo man 300 Euro netto mehr verdient. Reihenweise wechseln Mitarbeiterinnen deshalb von der Kita in den Kindergarten und zum Teil auch an die Schulen. Eine Lohnanpassung gilt seit Langem als dringend notwendig. „Bisher war aber die Finanzierung offen“, so Gemeinden-Chef Andreas Schatzer.<BR /><BR />Jetzt aber haben sich Land und Gemeinden auf die Finanzierung geeinigt. Jeweils 3 Mio. Euro stellen beide Seiten laut Deeg für einen Zusatzvertrag bereit, der den Mitarbeiterinnen 400 Euro brutto im Monat mehr in den Lohntüten sichern soll. Die Vereinbarung wurde am Freitag vom Rat der Gemeinden gutgeheißen, fließt jetzt in einen Beschluss der Landesregierung. „Dann müssen die Sozialpartner noch den Zusatzvertrag aushandeln“, so Deeg. Schatzer rechnet damit, dass dieser in den ersten Monaten des neuen Jahres abgeschlossen werden kann. <BR /><BR />„Damit gehen wir schrittweise in Richtung Anpassung an den Kindergarten“, so Deeg. Das Personalproblem werde sich sonst nämlich verschärfen. Mit den Geldern des staatlichen Wiederaufbaufonds bauen viele Gemeinden an neuen Kitas. „Wir schätzen, dafür in den nächsten 2 Jahren noch einmal 100 Mitarbeiterinnen mehr zu benötigen“, so Deeg. Ohne Gehaltsanpassung sei daran aber nicht zu denken. „Da sperren wir keine neuen Kitas auf, sondern bestehende zu“, so die Landesrätin.<BR /><BR />Damit das Geld wirklich bei den Angestellten ankommt, müssen die Gemeinden künftig ihre Ausschreibungen zum erhöhten Stundensatz von 12 (große Kitas) bzw. 14 Euro (kleine Strukturen) plus 1,3 Euro (Erhöhung) machen. Immer wieder kam es vor, dass Gemeinden billiger ausgeschrieben haben, zuletzt in Meran. „Gemeinden, die künftig niederer ausschreiben, bekommen aber keinen Landesbeitrag mehr“, sagt Schatzer.<BR /><BR />Den Eltern entstehen durch die Lohnsteigerung keine Mehrkosten. Maximal 3,65 Euro entrichten sie pro Stunde, die meisten weniger. Mit Kindergeld und staatlichem Kita-Bonus kommt man auf eine Unterstützung von 325 Euro im Monat. „Und damit de facto auf einen Kindergartentarif. Noch einmal draufsatteln bei den Eltern geht aber nicht“, so Deeg. Seit September ist der staatliche Kita-Bonus-Topf freilich leer. Bis Jahresende sollten laut Zusagen von INPS-Vizepräsidentin Luisa Gnecchi aber wieder Mittel verfügbar sein, so Deeg.