Im Maßnahmenpaket für bessere Sprachkenntnisse geht es um Beratungsgespräche, Kurse für Kinder/Eltern und – notfalls – um Ausschlüsse. <BR /><BR />40 Tage vor der Landtagswahl muss die SVP liefern, doch die Lega kann nicht alles schlucken. Das ist die Lage in Sachen deutsche Grundschulen mit hohem Anteil an Kindern, die weder selbst des Deutschen ausreichend mächtig sind, noch ein familiäres Umfeld haben, bei dem dies gegeben ist. Um Filter einzubauen, hat der Landtag im Juni der Einführung von verpflichtenden Beratungsgesprächen und Sprachkursen zugestimmt.<BR /><BR />Heute (Dienstag) legt Landesrat Achammer dazu der Landesregierung den Umsetzungsbeschluss vor. Schulführungskräfte sind befugt, „ab Einschreibung im Jänner und bis spätestens 60 Tage nach Schulbeginn“ zu verpflichtenden Beratungsgesprächen einzuladen. „Dabei wird den Eltern klar gemacht, dass der Weg in die deutsche Schule offen, aber steinig ist und man vollen Einsatz zeigen muss“, sagt Achammer.<h3> „Dafür gibt es mehr Geld“</h3> Bei Feststellung von Defiziten in der Unterstützung der Kinder durch ihre Eltern, kann die Schulführungskraft Maßnahmen und einen Umsetzungszeitplan festlegen: „Sprachkurse für die Kinder und auch für die Eltern, idealerweise an derselben Schule. Dafür gibt es mehr Geld“, so Achammer. Unterstützend kann die Schule Sozialdienste, Psychologen und Sprachschulen mit einziehen. <BR /><BR />Wichtig: Die Vereinbarungen werden verschriftlicht und von beiden Seiten unterzeichnet. „Wir schaffen Verbindlichkeiten, sondern wir aus gutem Willen oft und gerne Nachlässigkeit“, sagt Achammer. Der Knackpunkt: Werden Auflagen nicht eingehalten, leitet die Schulführungskraft das „vorgesehene rechtliche Verfahren“ ein. Im Klartext: Die paritätische Kommission laut Autonomiestatut. Sie kann als ultima ratio Ausschlüsse beschließen kann.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="938230_image" /></div> <BR /><BR />„Und da spiele ich nicht mit. Ich trage Beratungsgespräche und Kurse mit, aber keine Ausschlüsse, bei denen Kinder zwangsläufig in der italienischen Schule landen“, so Landesrat Giuliano Vettorato. Die italienische Schule hat bereits genügend Kinder mit Migrationshintergrund.<BR /><BR /> „Sie kann nicht alle aufnehmen“, so Vettorato. Gestern entschied er, heute der Landesregierung denselben Beschluss für die italienische Schule vorzulegen, wie Achammer für die deutsche. „Dann überweisen wir die Kinder mit Sprachdefiziten einfach an die Ladiner“, provoziert Vettorato.<BR /><BR /> Achammer schüttelt nur den Kopf. Die meisten Migrantenfamilien können eher Italienisch, als Deutsch. „Es um die Schule, in der sich die Kinder leichter tun. Hauptsache irgendwie verteilt kann nicht die Devise sein.“ <BR />Laut Beschlussvorlage könnten Schuldirektoren noch in diesem Herbst (60 Tage nach Schulbeginn) krasse Fälle aufwerfen und zur Beratung laden. Die paritätische Kommission muss aber 25 Tage nach Schulstart angerufen werden, weshalb die Zeit wohl eher zu knapp ist.<BR /><BR /> Und: Derzeit gibt es überhaupt keine paritätische Kommission (2 deutsche, 2 italienische Mitglieder). Sie ist erst einzusetzen. Vettorato aber denkt nicht daran, die 2 italienischen Vertreter zu ernennen.<BR />