Wir haben mit dem enttäuschten Wipptaler gesprochen.<BR /><BR /><b>Sind Sie sehr enttäuscht über Ihr Abschneiden?</b><BR />Christian Egartner: Die Enttäuschung ist nicht groß, das Wahlergebnis ist realistisch einzuschätzen: Im Wipptal haben 1300 Personen, die die SVP gewählt haben, nicht mir ihre Stimme gegeben, allein in Sterzing waren es an die 500. Das ist sicherlich mein Verschulden und gibt mir auch zu denken: Wenn die SVP-Wähler im Wipptal kompakt hinter dem Bezirkskandidaten gestanden hätten, wie es zum Beispiel im Vinschgau getan wurde, dann wäre die Chance da gewesen. <BR /><BR /><b>In Ihrer Heimatgemeinde hat die SVP Stimmen verloren: 2018 kam sie auf 57,8 Prozent, diesmal waren es 15,2 Prozentpunkte weniger. Wie erklären Sie sich das?</b><BR />Egartner: Im Wipptal haben mich 1300 SVP-Wähler nicht gewählt, in meiner Heimatgemeinde waren es 90. Das geht mir schon nahe. Da muss ich Selbstkritik üben und die Schuld bei mir suchen, denn das zeigt, dass ich ein schlechter bzw. nicht der richtige Kandidat war.<BR /><BR /><b>In Ratschings zum Beispiel fuhren Sie aber ein sehr starkes persönliches Ergebnis ein, von 1040 SVP-Wählern gaben 788 Ihnen ihre Stimme...</b><BR />Egartner: Insgesamt ist mein Ergebnis akzeptabel, auch was die Stimmen betrifft, die ich außerhalb des Wipptals geholt habe. Im Vergleich zu 2018 hat die SVP auf Landesebene und im Wipptal deutlich an Stimmen verloren, dennoch habe ich mehr Stimmen erhalten als Bezirkskandidat Franz Kompatscher vor 5 Jahren. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="955222_image" /></div> <BR /><BR /><b>Woran lag es, dass Sie nicht genügend Wähler überzeugen konnten? </b><BR />Egartner: Wahrscheinlich haben wir inhaltlich zu wenig getan oder Wipptaler Themen zu wenig aggressiv formuliert: Da wären der Verkehr, die Ausländerthematik oder generell Missstände in der Volkspartei. Ich glaube, die Sanität haben wir im Wahlkampf im Wipptal unterschätzt, sie ist immer noch ein großes Thema. <BR /><BR /><b>Die Süd-Tiroler Freiheit hat im Wipptal stark gepunktet, dabei wären sie doch auch ein Kandidat gewesen, der volkstumspolitischen Kreisen nahesteht?</b><BR />Egartner: Ich glaube, Menschen, für die ich vielleicht vor 5 Jahren noch wählbar gewesen wäre, haben jetzt die Süd-Tiroler Freiheit gewählt. Im Wahlkampf wurde mir oft gesagt: Dich als Mensch würden wir schon wählen, aber wir wollen einfach nicht mehr der SVP unsere Stimme geben.<BR /><BR /><b>Haben Sie von den Ortsgruppen genügend Unterstützung erhalten?</b><BR />Egartner: Man hat gesehen, dass wir im Wipptal in der Parteibasis nicht mehr die Struktur haben wie früher, sie ist sehr schwach. Wir waren zum Beispiel nicht imstande, mit den Ortsgruppen auch nur eine Wahlversammlung zu organisieren. Dass diese etwas bringen, hat sich zum Beispiel in Rodeneck gezeigt, wo ich auf einer Wahlversammlung war und nun 94 – die 4.-meisten – Stimmen erhalten habe.<BR /><BR /><b>Wie sieht Ihre politische Zukunft aus?</b><BR />Egartner: Ich werde mein Mandat als Mitglied der Bezirksleitung und als stellvertretender Ortsobmann auf jeden Fall weiter- und zu Ende führen. Ich werde sicher niemandem im Weg stehen und nach außen wie nach innen immer die SVP unterstützen.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/suche/Landtagswahl%202023%20Reaktionen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier weitere Reaktionen zur Landtagswahl 2023.</a><BR />