Frauen erhalten auch heute noch bei gleicher Qualifikation für dieselbe Arbeit 17 Prozent weniger Lohn als Männer. Laut Daten des ASTAT sind dabei die Lohnunterschiede zwischen Frau und Mann besonders in jenen Branchen besonders groß, wo die Verdienstmöglichkeiten am höchsten sind, beispielsweise im Finanz- und Versicherungswesen.Insgesamt betrachtet haben Männer in Südtirol laut einer AFI-Studie ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 26.360 Euro, Frauen hingegen durchschnittlich 17.814 Euro. Das wirkt sich neben anderen Faktoren auch auf die Altersrente aus, wo die geschlechterbedingten Einkommensunterschiede am stärksten ausgeprägt sind.Spitzenpositionen vorwiegend männlich besetztZahlreiche Faktoren beeinflussen diesen Lohnunterschied: Spitzenpositionen sind auch heute vorwiegend männlich besetzt, viele Frauen unterbrechen ihre Karriere der Mutterschaft wegen oder arbeiten in Teilzeit.Auch die Schul- und Berufswahl hat einen Einfluss auf die späteren Verdienstmöglichkeiten: So genießen "typisch weibliche" Berufe generell ein geringeres Ansehen verbunden mit einer niedrigeren Entlohnung.Stocker: Noch ein langer Weg "In den vergangenen Jahren wurde viele Bemühungen angestellt, um Veränderungen voranzubringen. Trotzdem ist der Weg noch lang und wir müssen uns immer wieder drauf besinnen, althergebrachte Rollenbilder aufzubrechen", betonte die Landesrätin für Chancengleichheit, Martha Stocker. Deshalb sei es wichtig, junge Mädchen weiterhin zu motivieren, in typische Männerberufe einzusteigen.Berufswahl wirkt sich auf Entlohnung ausIn Südtirol ist die Berufswahl von Frauen auch heute noch sehr traditionell geprägt. So ergreifen in Südtirol drei Mal mehr Buben als Mädchen einen Lehrberuf. Die meisten Mädchen entscheiden sich dabei für die Berufe Friseurin, Verkäuferin und Servicefachkraft.Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Wahl des weiteren Bildungswegese, der Oberschule oder des Studiums: Junge Frauen entscheiden sich besonders oft für Pädagogik, Geistes- und Sozialwissenschaften bzw. Wirtschaft und Recht. Junge Männer sind dagegen weit häufiger in den Naturwissenschaften oder im Ingenieurwesen zu finden.Bügeln für mehr GleichberechtigungRund um den Equal Pay Day 2017 organisieren der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro wieder einen Ironman Contest, mit dem Männer angespornt werden sollen, im Haushalt stärker mitzuhelfen.In diesem Jahr werden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Sport und erstmals auch aus der Kirche am Bügelbrett um den Titel wetteifern. Gebügelt wird am 21. April ab 12 Uhr am Musterplatz in Bozen.Dem harten Wettkampf mit dampfenden Bügeleisen stellen sich in diesem Jahr unter anderem der Abgeordnete Manfred Schullian, Seelsorger Toni Fiung, der Spieler des Eishockeyvereins Rittner Buam, Tommaso Traversa, der Naturbahnrodler Christian Pigneter und der Direktor der Agentur für öffentliche Aufträge, Thomas Mathà.lpa/stol