„Keine öffentliche Delegation hat bei Vertragsverhandlungen ein Interesse an zerstrittenen Gewerkschaften. Die besten Verträge verhandelt man, wenn beide Seiten ihre Prioritäten wissen und genau wissen, wofür sie verhandeln“, gibt Mayr zu bedenken. Und zu verhandeln gibt es im kommenden Jahr einiges. Denn diesmal geht es in den Verhandlungen auch darum, die Weichen für die wohnortnahe Gesundheitsversorgung – sprich Gemeinschaftshäuser – zu stellen. Die ersten 3 Häuser – Leifers, Klausen und Bruneck – sollen im zweiten Halbjahr 2025 in Betrieb gehen. <h3> Auch Hausärzte könnten profitieren</h3> Ausdrückliches Ziel dieser PNRR-Projekte und Wunsch von Gesundheitslandesrat Dr. Hubert Messner ist es, dass sich dort auch Hausärzte einbringen. „Wie und unter welchen Voraussetzungen, das wird das große Thema bei den Vertragsverhandlungen werden“, kündigt der Landesrat daher an. Er ist dabei überzeugt, dass das Modell nicht nur die erhoffte Entlastung für die Krankenhäuser und Vorteile für die Patienten bringt: „Davon können auch die Hausärzte profitieren, indem sie einerseits durch andere Berufsbilder in den Häusern unterstützt werden und andererseits auch Netzwerke aufbauen und mit anderen Berufsgruppen enger zusammenarbeiten können. Das ist Herausforderung, aber vor allen Dingen Chance“, sagt er. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1112316_image" /></div> <BR /><BR />Natürlich kommen Hausärzte, die hinsichtlich ihrer Patientenzahl bereits an der Obergrenze (oder gar darüber) sind, weniger in Frage. „Es ist zu schauen, wer Kapazitäten frei hat“, so Dr. Messner. „Die Zukunft liegt in der Vernetzung – und gerade für die jüngere Generation, die Wert auf eine ‚Work-Life-Balance‘ legt, sicherlich attraktiv“, ist er überzeugt. <h3> Zusammenarbeit mit Bildungsressort gefragt</h3> Und was steht 2025 noch an im Gesundheitswesen? „Wir wollen die Betreuungsleistungen für Kinder und Jugendliche mit psychischen Schwierigkeiten intensivieren“, kündigt Dr. Messner an. Dabei werde es auch um eine Zusammenarbeit mit dem Bildungsressort gehen – Stichwort Schulpsychologen, „damit wir früher eingreifen und helfen können.“ Immer noch Baustelle ist zudem die Digitalisierung, das neue Krankenhaus-Informationssystem soll in allen Spitälern Anwendung finden und die Elektronische Gesundheitskarte EGA weiter verbessert werden. Und dann natürlich der Dauerbrenner „Wartezeiten“. Hier kommt insbesondere die Angemessenheit der Verschreibungen auf den Prüfstand.