Tuvalu gilt als eines der am stärksten vom Klimawandel und dem Anstieg des Meeresspiegels bedrohten Länder der Welt. Mehr als ein Drittel der 11.000 Einwohner Tuvalus hatte sich für ein entsprechendes Klima-Visum beworben. Um eine Abwanderung von Fachkräften zu verhindern, ist die Aufnahme jedoch auf 280 Visa pro Jahr begrenzt. Unter den ersten ausgewählten Migranten befinden sich den Angaben zufolge die erste Gabelstaplerfahrerin Tuvalus, eine Zahnärztin und ein Pastor. „Für die Menschen, die nach Australien ziehen, geht es nicht nur um ihr körperliches und wirtschaftliches Wohlergehen, sondern auch um spirituellen Beistand“, sagte der angehende Pastor Manipua Puafolau.<BR /><BR />Wissenschaftern der US-Raumfahrtbehörde NASA zufolge werden bis 2050 tägliche Gezeiten die Hälfte des Hauptatolls Funafuti überfluten, auf dem 60 Prozent der Bevölkerung leben. Das Visum biete „Mobilität in Würde“, indem es den Menschen aus Tuvalu die Möglichkeit gebe, in Australien zu leben, zu studieren und zu arbeiten, während die Auswirkungen des Klimas schlimmer werden, erklärte die australische Außenministerin Penny Wong. Die Migranten sollen dabei unterstützt werden, sich in Melbourne, Adelaide und im Bundesstaat Queensland niederzulassen.<BR /><BR />Die Regierung von Tuvalu bemüht sich zugleich, die kulturelle Verbindung zur Heimat aufrechtzuerhalten. Ministerpräsident Feleti Teo hatte die tuvaluische Gemeinschaft in Australien bereits besucht, um die Bedeutung der kulturellen Bande über die Grenzen hinweg zu betonen. Die Zahnärztin Masina Matolu, die mit ihrer Familie nach Darwin im Norden Australiens ziehen wird, sagte: „Ich kann alles, was ich in Australien neu lerne, immer in meine Heimatkultur zurückbringen, um einfach zu helfen.“