Ob die Wähler sich auch bei der Volksabstimmung über das Wahlsystem im Land, die gleichzeitig stattfand, gegen die Position der Liberalen und damit gegen eine Reform entschieden, war noch unklar. Das Ergebnis wurde am späten Freitagabend (gegen 21 Uhr MESZ) erwartet.Die „Lib Dems“, die derzeit als kleinerer Partner mit den konservativen Tories die Regierung in London stellen, mussten im Norden Englands schwere Verluste hinnehmen, wie sich nach der Auszählung der ersten Stimmen zeigte. So verloren sie unter anderem in Hull die Führung an die sozialdemokratische Labour-Partei. Auch in Sheffield wurden sie von Labour überholt.Die Liberalen hatten die Reform des uralten britischen Mehrheitswahlsystems als eines ihrer zentralen Ziele mit in die Koalitionsregierung gebracht. Die Tories sind gegen eine Änderung, mussten bei der Volksabstimmung aber mitmachen, um die Liberalen für die Koalition zu gewinnen.Sollten sich die Wähler dafür entscheiden, das alte System beizubehalten, das großen Parteien Vorteile gegenüber kleineren verschafft, wäre das ein schwerer Schlag für Liberalen-Chef und Vize-Premier Nick Clegg.Erste Ergebnisse aus Schottland zeigten einen Aufschwung für die Regionalpartei Scottish National Party (SNP). Es zeichnete sich sogar eine absolute Mehrheit für die auf schottische Interessen fokussierte Partei ab.dpa