Dass sich im Gazastreifen eine humanitäre Katastrophe abspielt, ist für die allermeisten Menschen sonnenklar. Selbst US-Präsident Donald Trump mahnte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit den Worten „Bibi, du musst umdenken“ zu einer Wende an. <h3> Scarafoni: „Wer glaubt ihnen schon?“</h3>Ganz anders sieht die Sache Anna Scarafoni. Auf Facebook ließ sie einen Post vom Stapel, der für Polemik sorgt. Wörtlich schrieb Scarafoni, dass „alle Nachrichten aus Gaza von Hamas-Terroristen verbreitet werden. Wer glaubt ihnen schon?“<BR /><BR /><embed id="dtext86-70847336_quote" /><BR /><BR />„Ich habe davon erst nach der Sitzung der Landesregierung erfahren, sodass wir nicht darüber diskutieren konnten – allemal teile ich Scarafonis Aussage in keinster Weise“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Der Landtag habe vor wenigen Wochen bereits Stellung bezogen, indem er einen – ursprünglich von den Grünen eingebrachten und dann gemeinsam umformulierten – Antrag mit breiter Mehrheit angenommen habe. <BR /><BR />„Darin wurde ein sofortiger Waffenstillstand, humanitäre Hilfe und Unterstützung für die Zivilbevölkerung in Gaza gefordert“, so Kompatscher. Dem Existenzrecht Israels tue dies keinen Abbruch. Im Gegenteil: „Wer wirklich ein Freund Israels ist, hat die Pflicht offen zu sagen, dass eine Kehrwende nötig ist und zwar sofort“, so Kompatscher.<h3> Auch Opposition übt Kritik</h3>Scharfe Kritik an Fraktionssprecherin Scarafoni kommt von der Opposition. „Die politische Rechte am Ruder dieses Landes zeigt erneut ihr Gesicht, doch wieder einmal bellt der Landeshauptmann nur, ohne zu beißen“, sprich die Koalition aufzukündigen, meint Cornelia Brugger (Grüne).<BR /><BR /> Diego Larratta (PD) spricht von „inakzeptablen Aussagen angesichts von 59.000 Toten, darunter 18.000 Kinder.“ Erst vor Kurzem hatte die SVP-Leitung gefordert, dass die Fratelli sich mit Aussagen mäßigen sollen. Genützt hat es wenig.