Sollte die von den Beamten geleistete Solidaritätsabgabe von derzeit 5,5 Prozent wie geplant 2012 auslaufen, würde es damit zu einer Erhöhung des Nettolohns um diesen Betrag kommen. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte am Mittwoch, dass die Brüsseler Behörde selbst vorgeschlagen habe, die Solidaritätsabgabe nicht nur beizubehalten, sondern sogar auf sechs Prozent zu erhöhen.Allerdings seien die EU-Staaten uneins. Gleichzeitig legte die Kommission ein Zahlenwerk vor, wonach die EU-Beamten zwischen 2004 und 2011 einen realen Kaufkraftverlust von 7,6 Prozent hätten hinnehmen müssen. Auch 2012 komme es aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage zu einer Einkommenseinbuße von 1,1 Prozent. Dies ergebe die Formel zur Berechnung der jährlichen Gehaltsanpassung, wurde erklärt.Nominal schlägt die EU-Kommission eine Gehaltsanpassung für EU-Beamte in Höhe von 1,7 Prozent vor. Die EU-Behörde argumentiert, diese Erhöhung liege unterhalb der Inflationsrate und wäre weniger als die nominalen Gehaltsanpassungen für Beamte in der Hälfte der zugrunde gelegten Mitgliedstaaten.Die Verhandlungen sind derzeit offenbar festgefahren. Als letzte Möglichkeit erwägt die Kommission, die derzeitige Methode ein Jahr weiterlaufen zu lassen. Dann könnte man im Jänner 2013 zusammentreten und hätte ein Jahr Zeit für das gesamte Sparpaket.Der Europäische Gerichtshof hatte im November 2011 entschieden, dass die EU-Beamten Anrecht auf eine Gehaltserhöhung von 3,7 Prozent für das Jahr 2009 hatten. Die Richter wiesen damit einen Vorstoß der Regierungen zurück, diesen Anstieg angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise zu halbieren.