Außenministerin Vesna Pusic versuchte zuletzt, mit der öffentlichen Ungewissheit aufzuräumen und verwies darauf, dass die Parteien, die für den EU-Beitritt Kroatiens eintreten, im Parlament zumindest über eine Vier-Fünftel-Mehrheit verfügten.Unterstützer des kroatischen EU-Beitritts sind auch die katholischen Bischöfe. Diese riefen die Kroaten auf, am Sonntag für den Beitritt zu stimmen. Dieser Appell überrascht jedoch nicht: Papst Benedikt XVI. hatte bei seinem Kroatien-Besuch Anfang Juni 2011 Kroatien als zu Europa gehörig bezeichnet und den Beitritt befürwortet.„Wenn Kroatien gegen die EU stimmt, dann werden wir das akzeptieren“, sagte Paolo Berizzi, politischer Berater der EU-Delegation in Zagreb. „Aber man darf nicht vergessen, dass die Verhandlungen aufgenommen wurden, weil Kroatien einen Antrag auf die Mitgliedschaft gestellt hat,“ so das Delegationsmitglied.Kroatien unterliegt bis zum EU-Beitritt am 1. Juli 2013 einem Monitoring, halbjährlich werden Berichte an Brüssel geschickt. Bis zu diesem Datum muss Kroatien zum Beispiel vier verlustreiche Schiffswerften privatisieren. Die EU-Kommission hat den Verkauf abgesegnet, es fehlen nur noch die Unterschriften der kroatischen Regierung und der Käufer auf den Kaufverträgen. Sollte Kroatien es bis Juni 2013 nicht schaffen die Werften zu verkaufen, müssen die Subventionen, die der Staat den Werften gezahlt hat, zurückgezahlt werden. „Wenn die Verträge nicht unterschrieben werden, dann wird es schwierig sein, bis zum Beitrittsdatum eine neuen Privatisierungsprozess durchzuführen. Denn der Prozess hat zwei Jahre gedauert. Bis zum Beitritt bleiben aber nur 17 Monate. Das Beste wäre also, den jetzigen Prozess fortzusetzen“, so Berizzi im APA-Gespräch.apa