Bis zum Jahr 2018 soll das Pensionseintrittsalter der Frauen im öffentlichen Dienst dann stufenweise auf 65 Jahre ansteigen.Die EU fordert aber bereits seit 2009 die Harmonisierung des Ruhestandsalters für Männer und Frauen und droht jetzt damit, Italien beim Europäischen Gerichtshof anzuzeigen. Denn Italien ist verpflichtet, sich einem Urteil des Gerichtshofs anzupassen, das die Gleichstellung des Pensionsantrittsalters von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst anmahnt.Brüssel habe deshalb jetzt Italien ein schriftliches Ultimatum gestellt, heißt es in Presseberichten vom Donnerstag. Die Tatsache, dass Frauen schon mit 61 Jahren in den Ruhestand treten, sei für sie von Nachteil, weil sie weniger Rentenbeiträge einzahlen und daher eine niedrigere Pension als Männer beziehen, bemängelt Brüssel seit mehreren Jahren. Man kompensiere nicht die Benachteiligungen der Frauen in der Berufswelt, indem man sie früher in den Ruhestand schicke, verlautete es schon in der Vergangenheit aus Brüssel.Deshalb fordert die EU jetzt die sofortige Erhöhung des Rentenalters für Frauen im öffentlichen Dienst auf 65. Italien reagiere seit 2009 nicht auf entsprechende Mahnungen, kritisiert Brüssel.Konkret fordert die EU die Gleichstellung für Männer und Frauen beim Renteneintrittsalter nicht erst ab 2018, wie derzeit in Italien vorgesehen, sondern schon ab 2012. Am Montag wird Arbeitsminister Maurizio Sacconi deshalb in Luxemburg mit EU-Kommissarin Viviane Reding sprechen, „um eine endgültige Lösung zu finden“, so Sacconi. Reding ist EU- Kommissarin für Justiz und Bürgerrechte und Vizepräsidentin der EU-Kommission.Für Sacconi gibt es Diskussionsbedarf, da den betroffenen Frauen in Italien Zeit gegeben werden müsse, ihr Leben zu organisieren.Die Regierung will von Brüssel aber auch wissen, ob die EU ihre Drohung, Italien beim europäischen Gerichtshof anzuzeigen, tatsächlich umsetzen will, oder ob es sich um Drohgebärden handelt.rb