Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Eurobonds, also Staatsanleihen, die gemeinsam von mehreren Euro-Ländern ausgegeben werden, bisher strikt abgelehnt.Laut Rehn kann mit „Stabilitätsbonds“ zur gemeinsamen Schuldenaufnahme der Euro-Länder das ökonomische Ungleichgewicht verringert und mehr Stabilität erreicht werden, sagte der Vizepräsident der EU-Kommission am Dienstag in Berlin.Verknüpft werden müssten die Eurobonds mit einer strengen Steuerpolitik im Euroraum.Angesicht des faktischen Stillstands beim Wachstum in Europa seien jetzt dringend „systematische Antworten“ auf die Vertrauenskrise erforderlich, die die Schulden- und Bankenkrise ausgelöst habe.Wenn nichts geschehe, würden die Volkswirtschaften in Europa weiter erodieren.Die EU-Kommission werde deshalb an diesem Mittwoch Vorschläge machen, die in einigen Punkten über die bisherigen Beschlüsse der EU-Staats- und Regierungschefs hinausgingen, sagte Rehn.So will die EU die Aufsicht über die Staatshaushalte für die Euro-Länder erheblich ausweiten und Etatpläne gegebenenfalls im Voraus prüfen.Für die von der Kommission in „Stabilitätsbonds“ umfirmierten Eurobonds werden mehrere Optionen vorgeschlagen.Eine Lösung sieht die Ausgabe von gemeinsamen Schuldscheinen vor, für die jedes Land anteilig haften soll. In einer anderen Option würde ein Teil der Anleihen in nationaler Verantwortung bleiben.Rehn sagte, er setze mit der Vorlage des Kommissionspakets auf den Beginn einer „rationalen Debatte“ in den Euro-Ländern.Die deutsche Bundesregierung hat bisher sehr reserviert auf die angekündigten Vorschläge aus Brüssel reagiert. Politiker von Union und FDP haben sie als unannehmbar zurückgewiesen.Ein Offizieller der EU-Kommission erklärte dazu in Berlin, es gebe nicht viele Möglichkeiten, um eine finanzielle Stabilisierung zu erreichen. Man beobachte die erkennbare „gewisse Bewegung“ in Berlin beim Thema der Eurobonds deshalb mit Interesse.