Der luxemburgische sozialdemokratische EU-Abgeordnete Robert Goebbels erklärte auf Anfrage der APA am Donnerstag: „Wenn Merkel und Sarkozy ihn aufs Schild heben, wird er höchstwahrscheinlich nicht Nein sagen“. Derzeit leitet Juncker zum vierten Mal in Folge die EurozoneAllerdings gelte es zu berücksichtigen, dass der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy in den letzten Jahren versucht habe, Juncker scheibchenweise zu demolieren. Außerdem habe Juncker selbst erklärt, nicht mehr antreten zu wollen.Dass dies nur Taktik sei, um von anderen gebeten zu werden, glaubt Goebbels aber nicht. „Es gibt keinen Blumentopf zu gewinnen“ bei diesem Job. Und Juncker habe selbst erklärt, es sollte künftig jemand als Fulltime-Job diese Aufgabe übernehmen. Andererseits dürfte derzeit aber kaum jemand anderer als Nachfolger Junckers in Sicht sein.Zuletzt war neuerlich der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble als künftiger Eurogruppen-Chef ins Spiel gebracht worden. Dies würde bedeuten, dass in Deutschland eine Regierungsumbildung notwendig wird, weil der Vorsitzende der Eurogruppe kein Finanzminister eines Landes sein soll.Als Anforderungsprofil für den künftigen Eurogruppen-Chef wurden zuletzt drei Punkte genannt: Die betreffende Person müsse aus einem Triple-A-Land kommen, sollte ein Regierungschef sein und Erfahrung in Finanzangelegenheiten aufweisen.Demnach käme neben dem 57-jährigen Juncker nur noch der 40-jährige finnische Regierungschef Jyrki Katainen infrage. Katainen war zuvor Finanzminister und kennt die Materie zur Genüge.In EU-Kreisen hatte es zuletzt geheißen, dass die deutsche Kanzlerin Angela Merkel bei Katainen schon vorsondiert habe. Allerdings wurde auch berichtet, dass Merkel wiederum Schäuble als Kandidat vorgeschlagen habe. Offiziell gab es aus Berlin dazu keine Stellungnahme.