Die Sieger hatten eine Br?ssel-Reise gewonnen und wurden von Journalisten der jeweiligen Midas-Mitgliedszeitungen begleitet. In S?dtirol hatte Katharina Dezini (23) aus Tramin das auf Stol veranstaltete Gewinnspiel gewonnen, das im Rahmen des ?Citoyen?-Projekts stattfand, mit dem das Europaparlament auf die EU-Wahlen im Mai 2014 aufmerksam machen will.An der Gespr?chsrunde mit der Midas-Delegation nahmen der S?dtiroler Europaabgeordnete Herbert Dorfmann (SVP), die ungarischen Abgeordnete Csaba Sogor und Iuliu Winkler (Rum?nien) und die ungarischen Parlamentarier Edit Bauer und Alajos Meszaros aus der Slowakei teil.Dorfmann brachte bei der Gespr?chsrunde seine Sorge zum Ausdruck, dass europaskeptische bis ? feindliche Haltungen inzwischen bei 20 Prozent der Bev?lkerung anzutreffen seien. Er h?lt es aber f?r noch gef?hrlicher, wenn Politiker eines EU-Staates in Br?ssel den guten Europ?er geben, zuhause aber zum Ausdruck bringen, dass die EU schlechte Arbeit mache. In Italien habe dieses Denken schon Einzug in die gro?en Parteien gehalten.Dorfmann wurde auch gefragt, was er von Selbstbestimmungsbestrebungen wie in Katalonien halte. Die Forderung nach einem eigenen Staat sei eine sehr gef?hrliche Botschaft f?r Europa, antwortete Dorfmann.Es sei besser f?r eine Minderheit, mit dem jeweiligen Staat bei der L?sung des Konflikts zusammenzuarbeiten.?K?nnen wir Minderheitenprobleme tats?chlich durch Schaffung neuer Staaten l?sen??, fragte Dorfmann zur?ck und gab gleich die Antwort: ?Jedes Mal, wenn ein neuer Staat geschaffen wird, entstehen auch neue Minderheiten. Das w?re auch in Katalonien so?.Man m?sse die Probleme auf europ?ischer Ebene l?sen und dazu entsprechende M?glichkeiten schaffen. Wenn allerdings der betroffene Staat zustimmen, dann solle eine Minderheit selbst?ndig werden bzw. sich einem anderen Staat anschlie?en k?nnen.Diskriminierung habe nicht wenige nationale Minderheiten in Europa in Existenznot gebracht. Als ein Beispiel nannte Dorfmann die Slowakei.Aber auch innerhalb ein und derselben Minderheit k?nne es gro?e Unterschiede geben. Als Beispiel nannte Dorfmann die Ladiner: In S?dtirol und im Trentino genie?en sie einen relativ weitreichenden Schutz, die Ladiner im Veneto aber haben keine Autonomie und sind vollkommen schutzlos und bereits zu einem guten Teil assimiliert worden.Wichtig sei die Partizipation der Minderheiten. Daher sollte jede Volksgruppe mindestens einen Sitz im Europaparlament garantiert bekommen. ?Auf seine Minderheiten zu achten ist ein Zeichen f?r eine reife Gesellschaft?, sagte Dorfmann.Die Europ?ische Union biete viele Chancen, zeigte sich Dorfmann ?berzeugt. Sie sei eine Gemeinschaft, die auf Solidarit?t beruhe. In den letzten Jahren sei die Aufmerksamkeit f?r die EU st?ndig gewachsen, und das sei gut so. Und auch wenn es heute sogar ein Deutschland eine Anti-EU-Partei gebe: ?Reden ?ber die EU ist wichtig, egal ob gut oder schlecht.?S?dtirol in EuropaS?dtirol betreibt zusammen mit Nordtirol und dem Trentino ein Vertretungsb?ro in Br?ssel. Im Geb?ude in der Rue de Pascale werden die S?dtiroler Interessen auf EU-Ebene vertreten. S?dtirols Repr?sentantin vor Ort ist Vesna Caminades.Auf politischer Ebene wird S?dtirol durch den Landeshauptmann vertreten, der an den Sitzungen des beratenden Gremiums des Ausschusses der Regionen teilnimmt. Der EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann ist eine weitere gewichtige Stimme S?dtirols in Br?ssel.Nat?rlich arbeiten eine Reihe an S?dtirolern in der EU-Verwaltung, wie zum Beispiel Gabriel Toggenburg an der EU-Grundrechteagentur in Wien oder Markus Warasin in der Parlamentsverwaltung in Br?ssel. Weitere Infos gibt es hier: Europaregion-Info, Komitee der Regionen,?Agentur der Europ?ischen Union f?r Grundrechte, EU-Parlament, Vereinigung der Minderheitenzeitungen Europas Midas.Europa in S?dtirolIn der Landesverwaltung besch?ftigt sich die Abteilung Europa mit dem Thema Europ?ische Integration. Unter der Leitung von Thomas Math? werden hier umfangreiche EU-Informationen angeboten.Im Haus in der Gerbergasse 69 k?nnen sich die B?rgerInnen vor Ort ?ber die verschiedensten Aspekte der EU, einschlie?lich EU-F?rderungen schlau machen. Auf der Seite der Wissenschaft ist die Europ?ische Akademie mittlerweile ein anerkanntes Europ?isches Forschungszentrum mit Partnerschaften in den verschiedensten EU-Staaten.F?r Europ?ischen Geist und Know-how zur Europ?ischen Integration steht auch der Club Alpach S?dtirol/Alto Adige, der jedes Jahr jungen S?dtiroler Studenten einen Aufenthalt am hochkar?tigen Europ?ischen Forum Alpbach vermittelt. Europ?ischer Geist ist im Palais Toggenburg anzutreffen, wo j?hrlich das Jugendorchester der Europ?ischen Union ein Konzert gibt und wo kleinere europarechtliche und europapolitische Gespr?che abgehalten werden. Weitere Infos: Abteilung Europa der Landesverwaltung, Eurac, Club Alpbach?S?dtirol,??Palais Talks, Europ?isches Jugendorchester.sch