„Auch wenn die heutige Entscheidung ein Rückschlag ist, werden wir nicht lockerlassen“, betont Landeshauptmannstellvertreter und FUEN-Vizepräsident Daniel Alfreider. „Die EU lebt von ihrer Vielfalt – und diese muss sie auch respektieren! Minderheitenpolitik ist keine Nebensache, sondern ein Eckpfeiler für sozialen Frieden in Europa. Unser Ziel bleibt: Gleichberechtigung auf Augenhöhe und verbindliche Schutzmechanismen für Minderheiten in ganz Europa.“<BR /><BR />Auch SVP-Obmann Dieter Steger und SVP-Landessekretär Harald Stauder unterstreichen die Bedeutung des Themas: „Damit Europa die großen globalen Herausforderungen meistern kann, braucht es Geschlossenheit. Ein einiges Europa wird es aber nur dann geben, wenn Vielfalt als Stärke anerkannt wird. Dazu gehört, dass die Anliegen und Rechte von Minderheiten auch auf europäischer Ebene ernstgenommen und gesetzlich verankert werden. Unsere Solidarität mit Minderheiten und unser politisches Ziel bleiben daher unverändert.“<BR /><BR />Die Minority SafePack Initiative hatte europaweit mehr als 1,1 Millionen gültige Unterschriften gesammelt – allein in Italien über 80.000, der Großteil davon aus Südtirol. Das nationale Quorum wurde damit deutlich überschritten. Diese starke Mobilisierung sei dem engagierten Einsatz zahlreicher Organisationen, Vereine und Verbände in Südtirol zu verdanken, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Gerade deshalb haben wir als Land Südtirol entschieden, aktiv als Streitpartei auf Seiten der Promotoren in das Verfahren einzugreifen. Unser Einsatz für den Schutz sprachlicher und ethnischer Minderheiten in Europa bleibt auch nach diesem Urteil aufrecht.“<BR /><BR />Innerhalb der Südtiroler Volkspartei herrscht Einigkeit: Die breite Unterstützung für die Initiative zeige, dass Minderheitenpolitik den Menschen ein echtes Anliegen ist. Während Südtirol durch das Autonomiestatut rechtlich abgesichert ist, fehlt es auf EU-Ebene bislang an einem vergleichbaren ganzheitlichen Ansatz. Viele Konflikte in Europa hätten mit einer klaren Verankerung von Minderheitenrechten und Autonomiekonzepten vermieden werden können.<BR /><BR />In Südtirol wird Mehrsprachigkeit von klein auf als Reichtum vermittelt – doch Identität könne nur in einem stabilen rechtlichen Rahmen bewahrt werden, so der Tenor.