Die Bahn müsse sich von Grund auf erneuern und zum verlässlichen und lösungsorientierten Partner von Bund, Ländern und Kommunen werden. Bürokratie, Doppelstrukturen und „unnötige Beteiligungen“ sollen abgebaut werden. Die Bahn müsse mutiger, klarer und schneller werden.<BR /><BR /><b> <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/wird-eine-boznerin-chefin-bei-der-deutschen-bahn" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wir haben schon im April darüber geschrieben, dass Palla DB-Chefin werden soll – hier lesen Sie mehr dazu.</a></b><BR /><BR />Palla räumte aber vor allem mit Blick auf die angestrebte Sanierung der Infrastruktur ein: „Nichts wird schnell gehen. Das ist kein Sprint. Die Sanierung der Eisenbahn-Infrastruktur ist ein Marathon.“ Die marode Infrastruktur gilt als eines der Hauptprobleme für unpünktliche Züge und fehlende Zuverlässigkeit bei der Bahn.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1215726_image" /></div> <h3> Evelyn Palla: Südtirolerin mit viel Bahn-Erfahrung</h3>Wenn bei der Deutschen Bahn demnächst mal wieder ein Zug wegen fehlendem Personal auszufallen droht, könnte die Chefin selbst übernehmen. Denn Evelyn Palla besitzt seit vergangenem Jahr einen Triebfahrzeugführerschein. Dieses kleine Detail sagt viel darüber aus, was die Bahn und ihre Fahrgäste von der neuen Chefin erwarten können: Mit Evelyn Palla rückt eine Managerin an die Spitze des Konzerns, die bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuletzt Gehör fand, als interessiert gilt an ihren alltäglichen Herausforderungen.<h3> Ihr Name fiel bei der Suche nach der Lutz-Nachfolge früh</h3>Die 1973 in Bozen geborene Palla gilt als empathischer als ihr Vorgänger Richard Lutz, auch charismatischer. Gleichzeitig versuchte die Mutter von drei Kinder – anders als andere Mitglieder des Bahn-Vorstands – zuletzt nicht, sich übermäßig in Szene zu setzen und medial zu inszenieren. Sie lieferte in erster Linie wirtschaftlich ab.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1215729_image" /></div> <BR /><BR />Im ersten Halbjahr schaffte die für den Regionalverkehr zuständige Konzerntochter DB Regio unter Palla einen Trendwechsel, verbuchte einen operativen Gewinn von 103 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2024 hatte an dieser Stelle noch ein dickes Minus gestanden.<BR /><BR />Palla ist seit 2019 bei der Deutschen Bahn. Sie begann als Finanzvorständin bei DB Fernverkehr, im Juli 2022 übernahm sie dann den Chefsessel bei DB Regio. Etwa 780.000 Zugfahrten werden im Nahverkehr – inklusive aller S-Bahnen – jeden Monat absolviert, Palla trug dafür die Verantwortung. Nun wird sie als erste Frau Vorstandsvorsitzende des gesamten Konzerns. Pallas Berufung ist keine völlige Überraschung, ihr Name fiel schon sehr früh, als öffentlich über die Lutz-Nachfolge spekuliert wurde.<h3> Seit 2011 mit den Themen der Branche vertraut</h3>Palla startete ihre berufliche Laufbahn 1997 bei der Infineon Technologies AG. Ab 2003 war sie bei Eon in München, Köln und Mailand tätig. 2011 wechselte sie zu den Österreichischen Bundesbahnen nach Wien. Dort war sie ab 2015 als Vorstand für den Regionalverkehr zuständig. Die Österreicher gelten ebenso wie die Schweizer im Vergleich zu Deutschland als Vorzeigenation, wenn es um den Verkehr auf der Schiene geht.<BR /><BR />Mit dem Sprung an die Spitze der Deutschen Bahn AG wird sich Palla nun auch Fragen zur schlechten Infrastruktur, zu unpünktlichen Fernzügen und der zum Sparen gezwungenen DB Cargo stellen müssen. Der Job des Bahnchefs gilt als einer der schwierigsten im ganzen Land.