„Durch die kriminellen Machenschaften ihres Landesrates, hat die SVP nicht nur dem Ansehen der Politik in Südtirol, sondern auch dem Land schweren Schaden zugefügt. Wenn Südtirol im schlimmsten Fall die Wasserkonzessionen verliert, ist dies die alleinige Schuld der SVP“, schreibt Sven Knoll in einer Aussendung.Den Rücktritt Laimers als „Akt der politischen Verantwortung“ zu bezeichnen, stellt für Knoll eine „Zumutung“ darf.„Tatsache ist, dass Michl Laimer und die SVP die Bevölkerung und den gesamten Landtag über Monate hinweg belogen haben. All jene, die bereits vor Monaten auf die Verstrickungen der SVP in den SEL-Skandal hingewiesen haben, wurden von der SVP als schäbige Denunzianten beschimpft“, so Knoll.Freiheitliche: „Rücktritt von Laimer kommt spät“ Kritik kommt auch aus den Reihen der Freiheitlichen, vor allem von Landesparteiobfrau Ulli Mair.„Der Rücktritt von Michl Laimer als Landtagsabgeordneter kommt spät. Laimer bleibt derzeit aber auch nichts anderes mehr übrig, als zurückzutreten, er steht mit dem Rücken zur Wand. Auch aus den Ankündigungen, Laimer werde die Geschehnisse aufklären, wurde im Endeffekt nichts. Sein Rückzug ist vor allem auch dazu da, um die SVP aus der Schusslinie zu nehmen. Das wird damit aber nicht gelingen“, schreibt Mair.Die Aussage, dass Laimer nur im öffentlichen Interesse gehandelt habe, werde sich spätestens dann widerlegen, wenn Schadensersatzklagen in Millionenhöhe gegen die Konzessionsvergabe anstehen.„Auch das öffentliche Interesse heiligt natürlich nicht alle Mittel. Durch die unlautere Methode des Landesrates ist der öffentlichen Verwaltung in Südtirol und damit auch unserem Land ein nachhaltiger Schaden entstanden, vor allem auch nach außen hin. Das Vertrauen in Politik und Verwaltung steht offen auf dem Spiel“, so die Landesparteiobfrau der Freiheitlichen.Außerdem verweist Mair auf den Landtag, der mittlerweile fünf gewählte Mandatare verloren habe und in seiner Zusammensetzung nicht mehr dem Wählerwillen entspreche.„Zu bedenken gibt auch das Verhalten der Landesräte bei der verweigerten Zustimmung zum Haushalt. Dabei handelt es sich um offene Grabenkämpfe bezüglich der Durnwalder-Nachfolge. Die Landesregierung ist gespalten und nicht mehr handlungsfähig. Würde die SVP ihre Verantwortung ernst nehmen und würde sie es mit ihrer Transparenz und den Konsequenzen ernst nehmen, müsste sie Neuwahlen offen debattieren, an denen – abgesehen von parteistrategischem Verhalten – wohl kaum noch etwas vorbei führt“, so Mair abschließend.Grüne: „Die Verantwortung liegt bei der gesamten Landesregierung“ Michl Laimer sei zurückgetreten, aber: „Die Verantwortung liegt bei der gesamten Landesregierung, vorab bei Landeshauptmann Durnwalder“, bekräftigen die Grünen in einer Aussendung.Dies sei der „größte, politische Skandal in der Geschichte Südtirols, der sich zu einer finanziellen Katastrophe für die SEL und unser Land auswachsen kann. Es ist daher inakzeptabel, dass Landesrat Laimer als alleiniger Sündenbock für die Verantwortung anderer dienen soll. Der Landesregierung kann es nicht entgangen sein, unter welch völlig ungewöhnlichen Umständen die Wettbewerbe abgelaufen sind“, betonen die Grünen-Vertreter Hans Heiss, Riccardo Della Sbarba, Brigitte Foppa und Sepp Kusstatscher.Immerhin sei Durnwalder im Verwaltungsrat der SEL vertreten und müsse deshalb über die Ansuchen, Formulare und Projekte informiert gewesen sein. Die Landesregierung habe das Gesetz über den Wettbewerb um die ENEL-Kraftwerke bewusst vage formuliert und habe außerdem schon über die Inhalte des SEL-ENEL-Vertragswerkes Bescheid gewusst, so die Grünen.„Fazit: Die Verantwortung der Landesregierung, namentlich von Landeshauptmann Luis Durnwalder lässt sich nicht in Abrede stellen. Sie ist nicht allein politischer Natur, sondern gründet auch auf unmittelbarer, nicht zu leugnender Mitwisserschaft“, heißt es in der Aussendung weiter.Dem Rücktritt Laimers müssten nun weitere Rücktritte in der Landesregierung folgen.BürgerUnion : Ob Laimer der Alleinverantwortliche war, muss noch geklärt werden „Als Anfang vom Ende des Systems Südtirol nach welchem die SVP das Land Südtirol dirigiere, bezeichnet die BürgerUnion den Rücktritt des Landtagsabgeordnetem Michl Laimer.Ob Laimer wirklich der Alleinverantwortliche gewesen sei, muss laut Dietmar Zwerger, Leitungsmitglied der BürgerUnion, noch geklärt werden.