Berlusconi - gegen den drei Verfahren vor italienischen Gerichten laufen - plant eine Justizreform, die u.a. die Trennung der Karrierewege von Staatsanwälten und Richtern vorsieht. „Die Trennung der Karrierewege ist eine Sache“, so der Kammerpräsident heute bei der Eröffnung der Buchmesse in Frankfurt in Anspielung auf die Reform, die Kontrolle der Justiz durch die Politik eine andere.„Es ist von grundlegender Bedeutung, dass die Verfassung dort respektiert wird, wo die absolute Unabhängigkeit der Richter festgelegt wird“, unterstrich Fini, der sich in den vergangenen Monaten immer wieder als einziger „Oppositionspolitiker“ profiliert hat.Das Verhältnis zwischen ihm und Berlusconi, beide haben im Frühjahr zusammen den „Popolo della Libertá“ gegründet, gilt nach mehreren öffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten als stark belastet. Fini möchte sich als Nachfolger des angeschlagenen Regierungschefs profilieren und macht dies seit Monaten mit einer sehr kritischen Haltung gegenüber der Politik Berlusconis deutlich.rb