Auch bei dieser Wahl ist der sonnige Küstenstaat heiß umkämpft. Um besser mobilisieren zu können, legten die Republikaner sogar ihren Parteitag nach Florida.Traditionell gibt es nur wenige Staaten, die bei einer US-Wahl den Ausschlag geben. In rund vierzig der fünfzig Staaten steht die siegreiche Partei bereits im Vorhinein fest, der Sieger erhält alle Stimmen des Staates in der Wahlversammlung.Nur in ein paar Regionen ist das Kräfteverhältnis zwischen Demokraten und Republikanern halbwegs ausgewogen, und der Kampf um unentschiedene Stimmen besonders hart.Florida kommt unter ihnen das größte Gewicht zu: Der Staat stellt rund ein Drittel an Stimmen der Swing States.Im Jahr 2000 besiegelte Florida das Schicksal des Demokraten Al Gore. Nach wochenlangem Streit um die Neuauszählung der Stimmen und veraltete Wahlmaschinen musste der Vizepräsident seine Niederlage gegen George W. Bush eingestehen.Letztlich entschieden nur wenige hundert Stimmen über die Präsidentschaft.Besonderes Augenmerk auf FloridaHeuer legen beide Präsidentschaftsbewerber ein besonderes Augenmerk auf den Staat, in dem Amtsinhaber Barack Obama 2008 siegte.Als umkämpfte Wählergruppen gelten die Latinos, die fast ein Viertel der Bevölkerung stellen. Der republikanische Herausforderer kann auf die Stimmen der Exil-Kubaner hoffen, die in Umfragen als konservativste Gruppe unter den Lateinamerikanern auftreten.Allerdings ist Obama unter den jungen Wählern des Staates beliebt und erhält auch von jungen Latinos viel Unterstützung.Scheiternde Gesundheitsreform und High-Tech sollen überzeugenWirtschaftlich leidet der Staat unter hoher Arbeitslosigkeit und den Nachwirkungen der Immobilienblase, die viele Hauseigentümer ihr Heim verlieren ließ.Diese Unzufriedenheit versucht Romney anzusprechen. In einem Wahlkampfvideo warnte er davor, die Gesundheitsreform von Obama werde weitere Arbeitslose produzieren; bereits jetzt gebe es mehr als 600.000 Menschen unter der Armutsgrenze in dem Staat.Der Präsident setzt hingegen weiterhin auf Hoffnung: Die High-Tech-Industrie habe auch in Florida viele Jobs geschaffen und könne weiter ausgebaut werden, heißt es auf der Kampagnenwebseite.Abstand zwischen Obama und Romney ist hauchdünnWer die Oberhand behält, ist äußerst unklar. Immer wieder in den vergangenen Monaten wechselten einander Romney und Obama bei Umfragen in dem Staat in der Führung ab, fast immer war der Abstand hauchdünn.Der Einsatz der Kandidaten in den letzten Wahlkampfwochen entscheidet wohl darüber, wer den Sunshine State für sich entscheidet. apa