Das Land Südtirol sucht seit April 2016 in Zusammenarbeit mit den Bezirksgemeinschaften nach zusätzlichen Aufnahmemöglichkeiten für flüchtende Menschen, um neu ankommende Asylbewerber unterzubringen und einen Teil jener Flüchtlinge umzuverteilen, die sich zurzeit in der Landeshauptstadt Bozen befinden.Positive Rückmeldungen aus den Gemeinden"Trotz der allesamt sehr positiven Rückmeldungen auch kleinerer Gemeinden, die bereits Asylbewerber aufgenommen haben, ist die Haltung vor Ort nach wie vor zurückhaltend", berichtete Soziallandesrätin Stocker am Dienstagabend. Es sei daher aufwendig, zu einer Lösung zu kommen. "Es gilt daher die positiven Erfahrungen der Südtiroler Gemeinden stärker zur Kenntnis zu nehmen: Diese haben gezeigt, dass die Ängste und Befürchtungen im Vorfeld in keinem Verhältnis zur aktuellen Situation vor Ort stehen", so die Landesrätin. Im Vergleich zum Nachbarland Tirol sei die Anzahl der aufgenommenen Asylbewerber in den einzelnen Südtiroler Gemeinden lediglich ein Teil.Zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten werden benötigtAngesichts der Verpflichtung des Landes Südtirol, im Rahmen des staatlich Verteilungssystems insgesamt 0,9 Prozent der Asylbewerber - das entspricht aktuell etwa 1470 Menschen - aufzunehmen, ist es unabdingbar, zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen auf der Flucht zu schaffen.Die Teilnehmer des gestrigen Treffens waren sich einig darüber, dass eine entsprechende Lösung durchaus im Interesse der Gemeinden sei. "Die Notwendigkeit von zusätzlichen Aufnahmeplätzen verschwindet nicht, wenn wir einfach wegschauen: Wenn es uns nicht gelingt, uns zu organisieren, werden wir kurzfristige Lösungen finden müssen", unterstrich Landesrätin Stocker gemeinsam mit den Bezirkspräsidenten.300 Plätze müssen noch festgelegt werdenBei der gestrigen Sitzung bekräftigten die Teilnehmer daher den Grundsatz eines gemeinsamen Vorgehens zur Schaffung weiterer Aufnahmeplätze in den Bezirken: Von den gesuchten 700 Plätzen müssen noch etwa 300 definitiv festgelegt werden.Die Bezirkspräsidenten werden sich unmittelbar mit den Gemeinden absprechen, um die noch fehlenden Plätze ausfindig zu machen. lpa/stol