Die Jägerschaft in Südtirol ist in heller Aufregung, seit die ehrenamtlichen Leiter der 4 Jagdreviere Laas, Latsch, Schnals und Ulten vom Land Strafen im vierstelligen Euro-Bereich aufgebrummt bekommen haben, weil in diesen die Jäger 2021 die Abschusspläne für Schalenwild nicht erfüllt hatten. STOL hat berichtet.
Zur Erklärung: Der Abschussplan ist das offizielle Dokument, in dem festgelegt ist, wie viel Wild die Jäger in jedem Revier erlegen müssen. In den betroffenen 4 Revieren hatten die Jäger dieses Soll wiederholt nicht erreicht; gleichzeitig hatten die Förster Verbissschäden am Wald festgestellt, erklärt Günther Unterthiner.
„ Uns ist von verschiedener Seite gesagt worden, die verhängten Strafen seien nicht in Ordnung. Wir möchten schauen, zu welchem Schluss das Gericht kommt. ”
— Günther Unterthiner, Direktor der Abteilung Forstwirtschaft
Rehe, Hirsche und andere Tiere fressen vielerorts die jungen Bäume ab. Den Wald – besonders in Zeiten, da dieser durch Schnee- und Windschäden sowie den enormen Borkenkäferbefall belastet ist – schädigt das zusätzlich.
Für 2023 Abschusspläne angepasst
Das Landesjagdgesetz sieht für die Unterschreitung der Schwellenwerte in den Abschussplänen Strafen zwischen 140 und 18.600 Euro vor. Die hohe Summe der Strafen erklärt Unterthiner so: „Es gibt eine Spanne – wir haben das als Strafe ausgestellt, was wir im Wald als Schaden festgestellt haben.“ Außerdem sei es nicht so, dass die Reviere nur im Jahr 2021 unter den 85 Prozent waren, sondern in den vergangenen 5 Jahren mehrmals. „Im November 21 haben wir die Betroffenen außerdem in einer Krisensitzung darauf hingewiesen haben, dass Strafen drohen.“Die Rekurse der Reviere behängen noch: Solange das Gericht nicht darüber entschieden hat, wird es jedenfalls keine weiteren Strafen geben. „Uns ist von verschiedener Seite gesagt worden, die verhängten Strafen seien nicht in Ordnung. Wir möchten schauen, zu welchem Schluss das Gericht kommt“, sagt Unterthiner.
Für das Jahr 2023 hat das Land im Einvernehmen mit dem Jagdverband die Abschusspläne überarbeitet: „Das Rotwild hat einen größeren Lebensraum, als es ein Revier ist. Man spricht von so genannten Populationseinheiten. Diese auf die einzelnen Reviere herunterzubrechen, ist eine Herausforderung“, erklärt er. Diese Rechnung habe man nun in Absprache mit den Revieren und dem Jagdverband überarbeitet. „In Summe ist es ein bisschen weniger“, sagt Unterthiner. „Wir hoffen, dass wir damit eine bessere Erfüllung der Abschusspläne haben.“