Außenminister Franco Frattini macht derzeit keinen Hehl daraus, dass er mit den SVP-Vertretern im Rom nach dem Abgang der Fini-Jünger die parlamentarische Mehrheit wiederherstellen will. Doch in der Brennerstraße will man – zumindest offiziell – von den Frattini-Plänen nicht viel wissen: Die Blockfreiheit werde nicht aufgegeben, Berlusconi werde nicht einfach Gefolgschaft geleistet, heißt es. Gab es zu Beginn der aktuellen Berlusconi-Legislatur innerhalb des Edelweißes durchaus kontroverse Diskussionen und Haltungen, wie man sich dem Pdl gegenüber zu verhalten habe, scheint nun eine klare und eindeutige Linie vorzuliegen. Jetzt will Frattini bei Landeshauptmann Luis Durnwalder vorsprechen, um dessen Wohlwollen für seine Pläne zu erhalten. Dieser zeigt sich allerdings abwartend: „Wenn Frattini das Gespräch sucht, dann kann er gerne zu mir kommen. Unsere Position bleibt jedoch die alte, wir bleiben blockfrei“, lässt Durnwalder dem italienischen Außenminister über die Tageszeitung „Alto Adige“ ausrichten. Der Kammerabgeordnete Siegfried Brugger rät Frattini, das Gespräch mit der SVP-Leitung und nicht alleine mit dem Landeshauptmann zu suchen. „Das ist eine Partei-Angelegenheit. Es gibt einen Obmann, es gibt Parlamentarier, es gibt eine SVP-Leitung“. Die SVP als „Rettungsengel“ für Berlusconi: Diesem Bild kann Brugger nichts abgewinnen. „Wir werden nicht für Berlusconi in die Bresche springen“, bringt er es auf den Punkt. Und auch der Kammerabgeordnete Karl Zeller sowie Senatorin Helga Thaler Aussserdorfer sehen die Situation nicht viel anders: „Wir halten an unseren Position fest", betonen die beiden. joi