Welche Positionen aufeinanderprallen, wie es nun weitergeht und warum die neuen Gemeinderäte in die Wallfahrtskirche Trens pilgern werden, lesen Sie hier.<BR /><BR />Bürgermeisterin Verena Überegger (Freie Liste) hatte dem 27-jährigen Stilfer Matthias Überegger (SVP) angeboten, im neuen Gemeindeausschuss mitzuarbeiten. Damit wollte sie eine Beteiligung der SVP und eine Vertretung des Dorfes Stilfes im Ausschuss ermöglichen. <h3> „Eine Frage des Vertrauens“</h3>Andere gewählte SVP-Mitglieder schloss sie ausdrücklich aus, da es sich bei der Besetzung des Ausschusses auch um eine „Frage des Vertrauens“ handle.<BR /><BR />„Matthias Überegger hat mir am Samstag mündlich abgesagt“, erklärte die Bürgermeisterin gestern auf Anfrage. „Die Absage tut mir sehr leid, da ich überzeugt bin, dass er menschlich und fachlich gut ins Team gepasst hätte. Er hätte die Unterstützung unserer ganzen Liste gehabt“, meinte sie. <BR /><BR />Die Ratsfraktion der SVP hatte vergangene Woche in einem offenen Brief an die Bürgermeisterin Mitsprache bei der Zuteilung der Kompetenzen an die Gemeindereferenten und beim Programm für die kommenden fünf Jahre inklusive Prioritätensetzung gefordert.<h3> „Werde mir nichts aufdiktieren lassen“</h3>Überegger lehnte das ab. „Das, was in dem Brief stand, war schon harter Tobak. Die SVP hat bei der Wahl keinen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt, neun Prozentpunkte verloren und nur mehr fünf Sitze im Gemeinderat. Und jetzt will sie Forderungen stellen, die im alleinigen Kompetenzbereich der Bürgermeisterin liegen“, wundert sie sich. Sie werde sich von der SVP-Fraktion „nichts aufdiktieren lassen“.<h3> SVP: „Erstaunt, dass die Bürgermeisterin Gespräch verweigert“</h3>SVP-Fraktionssprecher Alfred Sparber meint: „Die gesamte SVP-Fraktion ist hinter Matthias Überegger als Gemeindereferent gestanden. Bevor es zu einer Koalition kommt, wollten wir aber alle – auch Matthias – ein Gespräch mit der Bürgermeisterin“. <BR /><BR />Dabei sei es der SVP darum gegangen, welche Projekte man in den kommenden fünf Jahren gemeinsam umsetzen werde, und darum, welche Kompetenzbereiche Überegger als Gemeindereferent erhalten werde. <BR /><BR />„Wir sind schon sehr erstaunt, dass sich die Bürgermeisterin weigert, ein einfaches Koalitionsgespräch, wie es in der Politik üblich ist, zu führen“, meint Alfred Sparber.<h3> Zeno Frei komplettiert den Gemeindeausschuss</h3>„Mein Angebot an die SVP stand“, entgegnet Überegger. „Die SVP-Fraktion war offenbar nicht imstande, intern zu einer Einigung zu kommen, und nun will man mir den Schwarzen Peter zuschieben“, meint die Bürgermeisterin. <BR /><BR />Der Gemeindeausschuss wird nun – wie bereits in der vorhergehenden Amtsperiode – ausschließlich aus Vertretern der Freien Liste bestehen: <b>Alfred Reichsigl</b>, <b>Andreas Stafler</b> und <b>Stefanie Eisendle</b> waren bereits gesetzt. Den Referentenposten, der für Matthias Überegger vorgesehen gewesen wäre, wird der bisherige Vizebürgermeister <b>Zeno Frei</b> besetzen.<h3> Erste Ratssitzung und Wallfahrt nach Maria Trens</h3>Am kommenden Donnerstag um 19.30 Uhr findet die konstituierende Gemeinderatssitzung statt. Dabei wird auch über die Zusammensetzung des Gemeindeausschusses abgestimmt. Im Anschluss daran – so ist es in Freienfeld Tradition – pilgern die neuen Gemeinderäte in die Wallfahrtskirche von Trens, um dort für gute fünf Jahre zu beten.