Am Beispiel Laimer und der SEL-Affäre sehe man, dass es in Südtirol keine beispielhafte Rücktrittskultur gebe. Man erkenne die Verbohrtheit des Systems. Die SVP habe sich immer sicher gefühlt, schließlich sei sie es ja gewohnt, dass sich die Dinge immer in ihrem Interesse regeln ließen. „Gerade wir Freiheitlichen haben immer betont, dass ein Rücktritt im Sinne der politischen Verantwortung und Konsequenz keine Vorverurteilung bedeutet. Für jeden gilt die Unschuldsvermutung, auch für Laimer, das ist klar. Es hat im Landtag zwei Misstrauensanträge gegen Laimer selbst, aber auch gegen die gesamte Landesregierung gegeben“, schreibt die Landtagsabgeordnete. Die SVP habe lange Zeit geglaubt, die Skandale einfach aussitzen zu können und mit diesem Fehlverhalten der Politik grundsätzlich geschadet. Zudem habe Landeshauptmann Durnwalder als Regierungschef viel zu lange in dieser Angelegenheit geschwiegen.„Es war im Nachhinein wohl doch ein großer Fehler, dass Durnwalder nicht bereits im Dezember auf die Forderung der Opposition eingegangen ist - nämlich Laimer bis zum Abschluss der Ermittlungen und einer möglichen Anklageerhebung die Energie-Agenden zu entziehen. Damit wäre Laimer und die SVP besser und vor allem glaubwürdiger ausgestiegen.“Der Blick müsse nun, auch zum Wohle der wichtigen Kompetenzen des ehemaligen Laimer-Ressorts, in die Zukunft gerichtet werden.„Wer auch immer diese wichtigen Aufgaben übernehmen wird, hat in erster Linie für Klarheit und Transparenz zu sorgen, gerade auch was die Konzessionsvergabe der 'Stein an Stein' anbelangt“, fordert die Landtagsabgeordnete.