Die Geburtenzahlen in Italien sinken weiter drastisch: In den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 6,3 Prozent weniger Kinder geboren. Ein landesweiter Rückgang, der nur in Aostatal, der Provinz Trient und der <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/geburtenrate-in-suedtirol-positives-signal-aber-kein-anlass-zur-entwarnung" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Provinz Bozen leicht durch einen Anstieg von 1,9 Prozent gebremst wird.</a><BR /><BR />„Das zeigt eindrücklich, dass Italien eine echte Familienpolitik braucht – keine einmaligen Geldzuschüsse, sondern strukturelle Maßnahmen, die Paaren ermöglichen, die Zukunft zu planen und auf staatliche Unterstützung zählen zu können“, so Julia Unterberger, Präsidentin der Autonomiegruppe im Senat.<BR /><BR />Unterberger verweist auf europäische Länder mit überdurchschnittlicher Geburtenrate: Dort profitieren Frauen von einer höheren Erwerbsquote und einer gerechten Verteilung der Betreuungsaufgaben zwischen Eltern. Zudem erhalten Familien konkrete Unterstützung in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder.<BR /><BR />Italien hingegen habe in diesen Bereichen Nachholbedarf: Nach der Geburt eines Kindes erleiden viele Frauen Einkommenseinbußen oder verlieren ihren Arbeitsplatz. Instrumente wie Elternurlaub und Kinderbetreuungseinrichtungen entsprechen trotz leichter Verbesserungen noch nicht den europäischen Standards. So gibt es nur 30 Kinderkrippenplätze pro 100 Kinder, was teilweise auf die sinkende Geburtenrate zurückzuführen ist.<h3> Unterberger: „Boni reichen nicht“</h3>Die Regierung Meloni setze bislang vor allem auf einmalige Geldleistungen: etwa 1.000 Euro bei der Geburt eines Kindes, den „Mutter-Bonus“ von maximal 60 Euro monatlich für Arbeitnehmerinnen mit zwei oder mehr Kindern und das universelle Familiengeld von 50 bis 200 Euro, abhängig von Einkommen und Kinderzahl. Laut Unterberger reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus, um die demografische Krise zu bewältigen.<BR /><BR />„Es muss das Familieneinkommen geschützt und eine reale Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleistet werden – besonders für Frauen, die nach der Geburt eines Kindes am stärksten benachteiligt sind. Nur so können wir schwerwiegende Probleme in Zukunft vermeiden: weniger Geburten bedeuten weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter und größere Herausforderungen für Gesundheits- und Rentensystem“, warnt die SVP-Senatorin.<BR /><BR />Unterberger fordert daher ein Umdenken und langfristige, strukturierte Familienpolitik, die über einmalige finanzielle Zuschüsse hinausgeht.