Während seine Förster in geheimer Mission durch die Wälder um die 4 Almen um Mühlwald streifen, zeigt sich Landesrat Arnold Schuler auf die Frage, wie genau die Wolfsuche in Südtirol funktioniert, sehr zugeknöpft: „Ich will nicht zu viel sagen, um die Umsetzung nicht zu gefährden.“<BR /><BR />Selbst losziehen und schießen kann der Landesrat nicht: „Ich habe keinen Waffenpass, bin kein Jäger und daher auch nicht befugt“, sagt Schuler. „Aber hätte ich ihn, würde ich das Dekret ohne Bedenken umsetzen – es ist gut begründet. Die Voraussetzungen sind da, das Entnahmedekret hat die entsprechende Basis. Die Sache macht es notwendig, dass man reagiert.“ Es habe lange gedauert, aber nun stehe dem Wolfsabschuss nichts mehr im Wege.<h3> 60 Tage: Die Zeit läuft</h3>Bekanntlich hat Landeshauptmann Arno Kompatscher am vergangenen Samstag die Ermächtigung unterzeichnet, wonach in einem Umkreis von 10 Quadratkilometern der nachgewiesenen Risse 2 Wölfe im Gebiet um Mühlwald entnommen werden können. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/verfuegung-nun-sollen-in-suedtirol-die-ersten-2-woelfe-geschossen-werden" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(STOL hat berichtet.)</a> Die Entnahmeermächtigung hat eine Gültigkeit von 60 Tagen ab der Unterschrift.<BR /><BR />Seit der Unterzeichnung des Abschussdekrets ist eine Gruppe von Förstern im Einsatz, um die Wölfe aufzuspüren und zu erlegen. „Das ist keine leichte Aufgabe“, sagt Schuler. Zu ihrem Schutz, wie er sagt, gibt er keine Informationen zu ihrer Arbeit preis – weder dazu, wie viele es sind, noch dazu, aus welchen Landesteilen und aufgrund welcher Kriterien sie rekrutiert wurden. Nicht einmal, wie viel Zeit auf die Wolfsuche verwendet wird, will Schuler sagen. Nur so viel: „Es stehen genügend personelle und zeitliche Ressourcen bereit, um den Auftrag auszuführen.“<h3> Mit Nachtsichtgerät auf der Pirsch</h3>Auf der Suche nach den beiden Wölfen werden „alle legalen Mittel eingesetzt, die uns zu Verfügung stehen“, sagt Schuler: Dazu zählen auch Nachtsichtgeräte, die Jäger im Allgemeinen nicht einsetzen dürfen. „Unsere Förster sind Beamte und können zur Umsetzung des Dekretes auch von den Jagdbestimmungen abweichen“, erklärt der Landesrat. „Ich bin guter Hoffnung, dass es uns bald gelingen kann – aber das ist keine Garantie, denn der Wolf ist sehr scheu und sehr intelligent.“<BR /><BR />Die Nase vorn bei der Wolfspirsch haben bisher die Nordtiroler Kollegen, wo bereits bis Ende Juli 2 Wölfe erlegt worden sind – die entsprechenden Verordnungen waren rund 2 Wochen vorher ausgestellt worden. Südlich des Brenners will man nun wenigstens bei der Umsetzung aufholen. „In Nordtirol hat man gesehen, dass es nicht ganz einfach ist, einen Wolf zu erlegen. Wir versuchen, das in kürzerer Zeit hinzukriegen.“<BR /><BR /><i>Die Südtiroler sind eher skeptisch, dass es damit klappt, wie auch die STOL-Umfrage zeigt <a href="https://tools.pinpoll.com/embed/247151" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Sie können weiterhin abstimmen):</a></i><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="247151" data-mode="poll"></div></div> <BR /><BR />„Ich weiß, dass darüber spekuliert wird, dass wir das Ganze nicht ernsthaft betreiben wollten“, sagt Schuler: „Das kann ich nach bestem Wissen verneinen.“<BR /><BR />Tierschutzorganisationen haben bereits angekündigt, Landeshauptmann Arno Kompatscher anzeigen bzw. gegen das Dekret rekurrieren zu wollen. „Aber ich bin trotzdem optimistisch. Das Dekret ist gut begründet. Es ist wahr, dass Gerichte den Abschuss aussetzen können, aber das liegt nicht in unserer Hand. Wir haben das Dekret gut vorbereitet und auch externe Expertisen darin einfließen lassen. Wir stehen in der Verantwortung. Wir haben eine gute Grundlage geschaffen, mit guten Argumenten, damit die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es auch vor Gericht halten wird.“