<b>von Ianos I. Szirtes</b><BR /><BR />Es hat sich herausgestellt, dass bei den Bürgern überall der Pessimismus vorwiegt und die negative Beurteilung der Situation fast überall wächst.<BR /><BR />In Italien meinen 72 Prozent der Befragten, dass die Entwicklung in eine falschen Richtung geht. Der Weltdurchschnitt liegt bei 63 Prozent. Am pessimistischsten sind die Franzosen mit 90 Prozent, wobei bei ihnen die schwarze Sicht am größten, nämlich um 20 Prozent wuchs. Am optimistischsten ist man in Fernost, in Indonesien und Singapur mit unter 20 Prozent.<BR /><BR />Bei der Beurteilung der aktuellen Wirtschaftslage meinen im Weltdurchschnitt 36 Prozent, dass diese gut sei, allerdings über dem Durchschnitt liegen in Europa nur die Schweden (43 Prozen), die Polen (38 Prozent) und die Spanier (37 Prozent), während in Italien (28 Prozent), Deutschland (27 Porzent) und Großbritannien (22 Prozent) und als Schlusslicht Frankreich (10 Prozent) von schwarzen Beurteilungen der aktuellen und auch der perspektivischen Lage zeugen. In den USA sieht es mit 41 Prozent etwas besser aus.<h3> Die größten Ängste</h3>Die größten Ängste der Befragten macht die Lage des Gesundheitswesens aus. Mit zunehmender Tendenz haben 2 Drittel auf diesem Gebiet Befürchtungen.<BR /><BR /> Gefolgt an der zweiten Stelle ist die Korruption. Die Hälfte meint, dies sei ein grundlegendes Problem, wobei hier die Sorge um fast 20 Prozent zunahm. Die Armut an der dritten Stelle ist mit über einem Drittel gleich geblieben, während die Inflationsängste und Erwerbslosigkeit eine sehr leichte Abnahme verzeichneten und ein wenig über einem Drittel liegen. <BR /><BR />Bezeichnend ist, dass der Klimawandel, der Coronavirus und der Terrorismus kaum in der Prioritätenliste Platz fanden und bei 1 bis 5 Prozent liegen.<BR /><BR />Die Antworten weisen auf die Beurteilung der Lage durch die Bevölkerung hin, und dies ist mehr als erschütternd. Ohne Optimismus, günstige Beurteilung der Zukunft, ist eine Änderung kaum vorstellbar. <BR /><BR /> Schwer wiegt, dass bei den mächtigeren Ländern der Europäischen Union mit der größten Wirtschaftskraft nur durchschnittlich ein Fünftel die Situation als gut betrachten und die Entwicklungstendenzen von 76 Prozent als schlecht (in Osteuropa 71 Prozent) wahrgenommen werden. <BR /><BR /> Wenn die Bevölkerung meint, die Entwicklung geht in eine ungünstige Richtung, so wirkt sich dies auch auf das Wahlverhalten aus. Man ist viel mehr bereit, neuen Orakeln zu glauben – selbst wenn diese auf die Hoffnungen und Sehnsüchte der Wähler mit Populismus, Allgemeinplätzen, unhaltbaren Versprechen und leider auch mit Fremdenhass, Nationalismus antworten. <BR /><BR />Trifft dies eine Großmacht wie die USA, sind die Auswirkungen auf die Welt mehr als schlecht. Eine Änderung der Trends scheint nicht in Sicht zu sein.