Die griechischen Gewerkschaften kündigten für Donnerstag einen Streik von U-Bahn, S-Bahn und Bussen in Athen an. Auch die Taxifahrer wollen streiken.Laut Regierungssprecher sollen 30.000 Beamte und andere Staatsbedienstete zunächst in eine sogenannte Arbeitsreserve geschickt werden. Dies bedeutet, dass sie für höchstens zwölf Monate 60 Prozent ihre Einkommens erhalten sollen. Anschließend soll eine unabhängige Behörde entscheiden, wer endgültig entlassen werden sollen. Betroffen seien etwa drei Prozent der Staatsbediensteten. „Wir wollen feststellen, wie viele Staatsbedienstete wirklich überflüssig sind.“Zu den Rentenkürzungen hieß es, wer bis zu 1200 Euro Rente bekomme, solle keine Verluste haben. Beträge, die über 1200 Euro hinausgehen, sollen um 20 Prozent reduziert werden. Rentner, die unter 55 Jahre alt sind, sollen bis 1000 Euro keine Verluste haben. Hier gilt: Alles, was darüber hinausgeht, wird um 40 Prozent gekürzt.Zudem sollen alle Griechen, die eine Wohung besitzen, bis 2014 jedes Jahr im Durchschnitt vier Euro pro Quadratmeter an den Staat zahlen. Weitere Maßnahmen sollen in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden, hieß es aus Kreisen der Regierung. Darunter seien ein neues Steuergesetz und neue Kürzungen der Löhne der Staatsbediensteten. Die griechischen Gewerkschaften erklärten am Abend, dass es neben den Streiks am Donnerstag am 5. und 19. Oktober landesweite Streiks geben solle.Am Dienstag war ein Durchbruch bei den telefonischen Verhandlungen der „Troika“ aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank mit dem griechischen Finanzminister gelungen. Die Expertengruppe der Geldgeber will nun nächste Woche nach Athen reisen. Ein positiver Bericht der „Troika“ zur Budgetsanierung ist Vorbedingung für die Auszahlung der nächsten Kredittranche von acht Milliarden Euro aus dem alten Hilfsprogramm von 110 Milliarden Euro. Fließen die Milliarden nicht, droht Griechenland im Oktober die Pleite.dpa