Denn: „Der Südtiroler Sanitätsbetrieb ist der größte Sanitätsbetrieb Italiens“, begann Andreas Fabi auf der Pressekonferenz am Freitagvormittag in der Claudiana. „Es ist ein komplexer, großer Betrieb. Nicht leicht zu verwalten.“Und wie bei jedem großen Betrieb bedürfe es eines langsamen Führungswechsels. Eines Wechsels, den Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und Andreas Fabi gerne als „geordneten Übergang“ bezeichneten. Oder als „geregelte Hofübergabe“. „Stellt’s euch vor, alles neue Leute, ohne Übergangszeit!“ Für Andreas Fabi undenkbar.Deshalb habe man „im Einvernehmen und in der gemeinsamen Verantwortung für den Sanitätsbetrieb“ eine Entscheidung getroffen: Fabis Vertrag als Generaldirektor läuft noch bis 31. Dezember 2016. „Aber ich gehe in die zweite Reihe zurück“, kündigte Fabi an. Die „einzig richtige Entscheidung“, wie er sagte.Fabis Vertrag wird im April 2015 zurückgestuftSchon bald wird die Landesregierung die Stelle des Generaldirektors des Südtiroler Sanitätsbetriebes neu ausschreiben. Bis April 2015 soll der neue Kopf gefunden sein, Fabis Vertrag wird dann zurückgestuft.Wie weit, lassen Stocker und Fabi am Freitag offen. Fest steht aber: Zwei Generaldirektoren an der Sabes-Spitze werde man sich nicht leisten, betonte Stocker. Fabi kam 2013 auf ein besteuerbares Einkommen von 242.797 Euro. Dazu gesellten sich 150.879 Euro an Nachzahlungen.In seiner neuen Position soll Fabi den/die Neue(n) einlernen und zudem als Fachmann in Sachen Verwaltung des Sanitätsbetriebes bei der Gesundheitsreform weiter mithelfen. Bis Ende 2016. Dann endet sein Vertrag. Doch nicht nur seiner.Von fünf Kirchtürmen zu einemMit der Ablöse Fabis an der Spitze des Sanitätsbetriebs im April verfallen in den darauffolgenden drei Monaten auch die Verträge des Sanitätsdirektors (Oswald Mayr), des Verwaltungsdirektors (Marco Cappello) und des Pflegedirektors (Robert Peer). Dazu noch jene der vier Bezirksdirektoren. Die Stellen werden laut Landesrätin Stocker nachbesetzt – oder die entsprechenden Direktoren bestätigt. Denn: „Der Sanitätsbetrieb hat 9000 Mitarbeiter. Kennen Sie einen derart großen Betrieb, der nur mit einem Generaldirektor auskommt?“Was sich mit der Gesundheitsreform allerdings ändern solle, sei die „gesetzliche Autonomie“ der Bezirke. Die Bezirksdirektoren sollen künftig die Maßnahmen im Territorium umsetzen – nicht mehr und nicht weniger. Und: „Bei Ämtern, die wir heute fünf Mal haben, soll es künftig nur noch eines geben“, unterstrich Stocker. Von fünf Kirchtürmen zu einem.Für Fabi ist mit 2016 Schluss60 Millionen Euro will das Land mit der Sanitätsreform einsparen. 15 Millionen Euro davon durch eine straffere Verwaltung. Die große Umstellung im Gesundheitswesen wird Andreas Fabi nicht mehr in leitender Position erleben. Mit 2016 sei bei ihm Schluss, meinte er. "Ich freue mich auf meine Pension", so Fabi. "Ich habe eine Enkelin. Sie ist ein Jahr alt."pg