Welche Ziele soll Entwicklungspolitik verfolgen? Geht es darum, vor Ort Menschen auszubilden, ihnen somit neue Chancen zu geben und ein Land so vorwärtszubringen? Oder geht es darum, diese Menschen dann abzuwerben, um sie für das eigene Fortkommen ins Land zu holen? <BR /><BR />Herrn Ruto und den Kenianern im Allgemeinen ist das ganz recht, denn sie haben gute Erfahrungen mit Landsleuten gemacht, die sich in Deutschland aufhalten – egal ob gerufen, geduldet oder illegal. Die meisten nämlich schicken regelmäßig Geld in die Heimat, was sich insgesamt zu einer erklecklichen Anzahl von Millionen addiert. Das wirkt sich auf die gesamte wirtschaftliche Lage günstig aus. Außerdem erhöht es das Sozial-Prestige von Familien, die einen ertragreichen Angehörigen in Deutschland haben.<BR /><BR /><BR />Zu den rund 3 Millionen Ausländern, die sich seit Angela Merkels Grenzöffnung anno 2015 in Deutschland befinden, kommt also jetzt noch eine weitere Viertelmillion. Vielleicht mag einer sagen, darauf kommt es auch nicht mehr an, aber immerhin ist das der Umfang einer Großstadt, zu einer Zeit, in der die Unterbringung von Migranten ein ungelöstes Problem darstellt.<h3> Es gibt 2 Möglichkeiten</h3><BR />Das aber ist in diesem Zusammenhang nicht die einzige Schwierigkeit: Denn es gibt da 2 Möglichkeiten: Entweder es kommen auf dem Ticket von Scholz Leute ohne ausreichende Ausbildung, dann werden sich diese zu den Hunderttausenden gesellen, die hier von öffentlichen Zuwendungen leben, und der deutsche Arbeitsmarkt hat keinen Vorteil davon. Wenn es sich aber bei den ins Auge gefassten Kenianern tatsächlich um ausgebildete Kräfte handeln sollte, so würden diese in ihrer Heimat fehlen und eine schmerzliche Lücke hinterlassen.<BR /><BR /><BR />Mit Blick auf die Entwicklungs-Politik ist das eine Groteske: Da bemüht man sich vonseiten europäischer Länder um Hilfe für Afrika, die im günstigen Fall darin besteht, dass man dort junge Leute ausbildet, und dann hätte man nichts Dümmeres zu tun, als diese abzuziehen zum eigenen Nutzen und entgegen der Absicht, die man mit der Entwicklungshilfe verfolgt. So oder so ist die Abmachung ein schwerer Fehler.<BR /><BR />Eines kommt noch dazu: Seit bald 10 Jahren wird verkündet, man brauche in Deutschland Zuwanderung wegen der fehlenden Arbeitskräfte, seit Jahren strömen Menschen herein, und gleichzeitig ist der Arbeitskräftemangel so hoch wie noch nie. Kaum anzunehmen, dass Scholzens Vereinbarung diesen Widersinn lösen wird.<BR />