„Von Begeisterung ist trotzdem wenig zu verspüren, wenn man den Gesprächen in Zügen und Bussen lauscht. Die neuen Tarife als gar nicht glänzende Idee wahrgenommen“, so die Grünen.Sie können der Einführung einer neuen Karte für das gesamte System der öffentlichen Mobilität „einiges abgewinnen.“Das Reisen werde dadurch praktischer und unkomplizierter. Fahrkartenkaufen entfalle und bestimmte Kategorien von Reisenden hätten sogar Vorteile.Dennoch gebe es zum neuen Tarifsystem noch einige Kritikpunkte. Die Vorschläge der Grünen„Es bleibt nun noch ein Monat Zeit, um letzte Ausbesserungen vorzunehmen und wir fordern den Mobilitätslandesrat Thomas Widmann auf, dies zu tun“, so die Grünen.Sie wollen die Festlegung einer begünstigten Pendlerstrecke unter 50 km pro Südtirol Pass. „Diese Strecke wird dann von der Gesamtberechnung ausgenommen“, so die Grünen. Für diese Strecke könne entweder von Anfang an der günstigste Tarif (2 Cent/km) gelten oder es könne für diese eine Kurzstrecke eine Monatspauschale berechnet werden; auf dieser Strecke könne dann beliebig gefahren werden. Die Grünen fordern zudem, dass die kostenlosen Anschlussfahrten beibehalten oder zumindest in der Tarifstufe 3 (2 Cent/km) verrechnet werden. Auch beim ABO+ und Senioren-Abo sehen sie Verbesserungspotential.Das ABO+ sei eine grobe Ungerechtigkeit, weil es bedingungslos allen zur Verfügung gestellt werde. „Das ABO+ soll mit einer Pauschale verrechnet werden, z.B. 50 Euro pro Kind. Wer dies nicht ausgeben kann, soll von der Bezahlung befreit werden, die EEVE kann als Grundlage für die Befreiung dienen.“Analog dazu solle der Südtirol Pass 65 + an die EEVE gekoppelt werden und Befreiungen nur im Falle der Bedürftigkeit gelten, auch für die über 70-Jährigen. Die Grünen fordern Begünstigungen weiters nicht nur für Familien.„Die bisherige Familienkarte wird durch den Südtirol Pass family ersetzt werden und ist für nicht invalide Erwachsene unter 65 Jahren die einzige Möglichkeit der Ersparnis. Die Informationen zum Südtirol Pass Family sind bisher äußerst dürftig und sehr vage“, kritisieren die Grünen.Nicht nur Familien müssten begünstigt werden, sondern auch in Armut lebende Personen oder alle jene, die benachteiligt seien.Probleme sehen die Grünen auch bei der Radmitnahme.Obwohl Südtirol immer als das Fahrradland gepriesen, werde die Mitnahme eines Fahrrades in Zukunft sehr teuer. „Sechs Euro wird die Tageskarte kosten; bei einer Fahrt mit Südtirol Pass oder Wertkarte kostet der km je 15 Cent. Das alles beim bestehenden Komfort der Radmitnahme in den Trenitalia-Zügen bzw. beim häufigen Gedränge in den SAD-Zügen. Andere Provinzen machen es besser: im nahen Trentino kostet die Radmitnahme 1 Euro pro Fahrt (damit macht man in Südtirol gerade mal 6,6 km), für bestimmte Kategorien ist sie überhaupt gratis, gleich wie in den Regionen Ligurien oder Apulien“, erklären die Grünen. Ein Rad dürfe aber nicht teurer sein als ein Mensch.„Folglich sollte das Rad gleich teuer berechnet werden wie die Person, die es mit sich führt, also je nach Tarifstufe 8-4-2-0 c/km. Die Tageskarte muss auf einen zumutbaren Tarif von maximal drei Euro herunter gesetzt werden.“