„In Südtirol beharrt man auf dem Ansatz von Trennung und Nebeneinander. Die Schulsysteme bleiben getrennt, ungeachtet der Rufe aus der Bevölkerung, die vermehrt nach anderen Modellen verlangen“, schreiben die Grünen Landtagsabgeordneten Hans Heiss, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba am Montag.Bereits die Ergebnisse der KOLIPSI-Studie zeigten, dass die Trennung der Sprachgruppen zu Ängsten, Unkenntnis und miserablen Sprachergebnissen führe. Die Tatsache, dass nun in deutschen Kindergärten letztlich keine deutschen Kinder mehr eingeschrieben seien, zeige den definitiven Kollaps des Trennungssystems auf, so die Grünen.Eltern griffen daher seit Jahren zur Selbsthilfe und schrieben ihre Kinder in den Kindergarten der jeweils anderen Sprache ein, so die Landtagsabgeordneten. Laut ihnen könnte es kein klareres Signal aus der Bevölkerung geben.„Seit Langem haben wir vorausgesagt: Wir sind bei der mehrsprachigen Schule angelangt. Zu Recht fühlt sich die Landesregierung zum Handeln verpflichtet. Allerdings bleibt sie hartnäckig bei ihrer Haltung“, schreiben Heiss, Foppa und Dello Sbarba.Grüne: Landesregierung soll handelnAnstatt die deutlichen Zeichen der Zeit zu erkennen und dem Hilferuf der Eltern nach einem echten, funktionierenden mehrsprachigen Schulsystem Gehör zu schenken, sollten kurzsichtige Sofortmaßnahmen zur Eindämmung des Phänomens ergriffen werden.Der Trend werde anhalten, über kurz oder lang seien deshalb nur zwei Lösungswege denkbar sind: Entweder greift man zu immer radikaleren und reaktionäreren Beharrungsstrategien – mit allen möglichen Verrenkungen, die auch zum Teil der Entscheidungsfreiheit der Eltern laut Autonomiestatut und dem Bildungsrecht laut Verfassung zuwiderlaufen könnten – oder die Mehrheit wagt endlich den Schritt in Richtung mehrsprachiges Bildungssystem, wie dies gesellschaftlich immer mehr gewünscht wird, schreiben die Grünen.Bisher hätten Landesregierung und Bildungslandesräte Philipp Achammer und Christian Tommasini in dieser Frage keinen „Naggler“ gemacht.„Wir fordern deshalb dazu auf, endlich auf den entschiedenen Wunsch vieler Eltern einzugehen und zukunftsweisende Wege der Bildungspolitik zu beschreiten, anstatt im Alten zu verharren. Die Zeit für die mehrsprachige Schule, zumindest als Zusatzangebot, ist überreif“, schließen die Grünen.stol