Wer auch immer im Namen der SEL Verhandlungen mit Edison führe, sei bei seinen Handlungen den Prinzipien der Gesetzmäßigkeit, Integrität, Loyalität und Transparenz verpflichtet, betonen die Landtagsabgeordneten Riccardo Dello Sbarba und Hans Heiss in einer Stellungnahme.„Die Mitarbeiter der Edison sind dabei angehalten unverzüglich der eigenen Gesellschaft jedes von diesen Prinzipien abweichende Verhalten seitens des Geschäftspartners mitzuteilen. Ferner müssen die Geschäftspartner sicherstellen, dass jede Geschäftsentscheidung der Mitarbeiter im Interesse der Gesellschaft - folglich auch der SEL - selbst zu sein hat. Es gilt jeden Interessenskonflikt der Führungskräfte - wie die persönlichen und familiären Geschäftsinteressen im Widerstreit zu jenen der SEL - der die freie Meinungsbildung und Entscheidung gefährden könnte, auszuschließen.“ Die Beachtung der Prinzipien und Regeln des Ethik-Kodex Edison sei wesentlicher und integrierender Bestandteil der Vertragsverpflichtungen, die jeder SEL-Mitarbeiter einzuhalten habe, solange sie in Vertragsbeziehungen zur Edison stehe, so die Grünen.Die Absicht, Maximilian Rainer eine Vollmacht für die Verhandlungen mit Edison anzuvertrauen, anstatt eine Entlassung aus schwerwiegenden Gründen vorzunehmen, sei Ausdruck von Ignoranz oder blanker Missachtung der Regeln der „Corporate Governance“.Rainer sei im Energiebereich als Privatperson aktiv tätig gewesen - nicht nur in klarer Verletzung der Exklusivitätsklausel, die in seinem Arbeitsvertrag fixiert sei, sondern auch des Konkurrenzverbots, das Leitenden Angestellten auferlegt werde. „Nachdem die Staatsanwaltschaft Bozen gegen Rainer wegen Betrugs zum Schaden der SEL ermittelt, einer Gesellschaft in öffentlichem Eigentum und mit öffentlichen Aufgaben, wäre es von Seite der SEL eine schwer wiegende Verletzung jener Vertragspflichten, die von Beginn an mit der Edison eingegangen wurden, falls Maximilian Rainer oder andere Personen die in die SEL-Affäre verwickelt sind, mit Verhandlungen beauftragt würden. Dies verstieße gegen die Pflicht, in den Beziehungen mit Edison die ethischen Prinzipien der 'corporate governance' einzuhalten, wie sie der Ethik-Kodex von Edison fixiert, mit schwer wiegenden Folgen zu Lasten der SEL und folglich ihres Mitgesellschafters, der Autonomen Provinz Südtirol und ihrer Verantwortung für das Vermögen“, so Heiss und Dello Sbarba „Die von der SEL angeführte Begründung, dass eine sofortige Ablösung von Rainer nicht möglich sei, wäre jedenfalls der Beweis einer schwerwiegenden Verletzung der Pflicht, dem Unternehmen eine angemessene organisatorische Grundlage zu gewährleisten. Kompetente Manager mit erwiesenen Fähigkeiten lassen sich bei etwas gutem Willen problemlos finden“, heißt es abschließend.