<b>In Rodeneck und Waidbruck ist es der SVP nicht gelungen, das Bürgermeisteramt zurückzugewinnen. Ansonsten – mit der Wahl zufrieden?</b><BR />Peter Brunner: Ich schicke voraus, dass wir der SVP-Bezirk mit den meisten Stimmenzuwächsen im Lande – und zwar um ganze 9,8 Prozent – sind. Insgesamt haben 14.376 Wähler im Eisacktal, über 80 Prozent, SVP gewählt. Und es ist uns gelungen, alle Bürgermeister zu halten. Natürlich war das Ziel, vor allem in Rodeneck, wieder den Bürgermeister zu stellen. Das ist nicht geglückt. Im Gemeinderat sind wir aber einen Schritt weiter und haben ein Mandat dazugewonnen. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass man einen amtierenden Bürgermeister schwer aus dem Amt hievt, wenn er nicht eklatante Fehler macht. <BR /><BR /><b>Und in Waidbruck?</b><BR />Brunner: In Waidbruck war mir relativ schnell klar, dass es nicht gelingen wird. Ursprünglich gab es dort Gespräche um eine Einheitsliste. Der nun bestätigte Bürgermeister wäre dort auch mit angetreten. Die SVP vor Ort sprach sich schlussendlich dagegen aus. Der Parteiobmann und ich wären dafür gewesen. Aber das ist auch SVP, dass man jeder Ortsgruppe ihre Entscheidungsfreiheit lässt. Das Resultat haben wir nun gesehen: Philipp Kerschbaumer sitzt jetzt noch fester im Sattel wie zuvor.<BR /><BR /><b>In Villanders wurde Walter Baumgartner zwar bestätigt, aber die STF hat auch gepunktet.</b><BR />Brunner: In Villanders hatten wir Bedenken. Die Kandidatenliste der Süd-Tiroler Freiheit war numerisch jener der SVP weit überlegen. Zudem gab es lang die Unsicherheit, ob Bürgermeister Walter Baumgartner unter die Mandatsbeschränkung fällt. Nichtsdestotrotz: Er wurde mit satter Mehrheit bestätigt, und auch im Gemeinderat ist es – mit 8 zu 7 Mandaten – gelungen, die Mehrheit zu halten. In Villnöß, Lüsen, Barbian und Mühlbach haben wir 100 Prozent SVP. In Vahrn hat sich Bürgermeister Andreas Schatzer super geschlagen, auch in Lajen, Natz-Schabs und Feldthurns gab es Mandatszugewinne. In Feldthurns war ein knappes Ergebnis vorausgesagt. Hier war die Überraschung, dass Patrick Delueg dann doch – gegen den amtierenden Bürgermeister – klar gewonnen hat.<BR /><b><BR /><BR /><BR />Im Eisacktal hat sich die SVP – wie bei den letzten Landtagswahlen – gut gehalten. Worin liegt das Erfolgsrezept?</b><BR />Brunner: Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit, einen regen Austausch zwischen den Mandataren, in der Bezirksleitung, mit Herbert Dorfmann in Brüssel, Renate Gebhard in Rom und den 3 Eisacktaler Landesräten. Wir haben ein sehr starkes Netzwerk, das wir auch versuchen, sehr stark zu spielen. Zudem sind wir sehr präsent. Ich als Ortsobmann, aber auch die anderen, waren viel unterwegs, um die Kandidaten zu unterstützen. Ihnen und den Ortsgruppen möchte ich danken, wie tapfer sie sich geschlagen haben, und dass sie sich bereit erklärt haben, für ihr Dorf zu arbeiten.<BR /><BR /><b>Trotz Frauenquote bleibt Carmen Plaseller in Lüsen die einzige weibliche Bürgermeisterin im Eisacktal. Traut man den Frauen das Amt nicht zu?</b><BR />Brunner: Ich denke, das ist es nicht. Und die Frauen sind auch im Kommen. Im Bezirk sind insgesamt 48 Frauen in den Gemeinderat eingezogen. Die Politik, ein Bürgermeisteramt ist ein aufwendiger Job. Nicht nur dort haben die Frauen das Handicap, wie sie Beruf und Familie vereinbaren. Aber die Sensibilität der Männer hierfür nimmt zu, weshalb in Zukunft sicher mehr Frauen politisch aktiv werden.