„Fragen wie zurück zu Österreich oder Doppelstaatsbürgerschaft sind reine politische Spielereien“, sagt Thomas Widmann. Wenn er aufgrund des römischen Sparpaketes das „Los von Rom“ fordere, gehe es vielmehr um das wirtschaftliche Überleben Südtirols. Im Zuge der Übernahme von Kompetenzen vom Staat habe Südtirol bewiesen, was möglich wäre. „Wir machen es besser als Italien“, ist Widmann überzeugt. Für die Zukunft von Südtirols Wirtschaft hat er klare Vorstellungen. Zentraler Baustein ist die Erhaltung der Nahversorgung und die Entwicklung der Orte. Über neue Handelsbestimmungen soll künftig die derzeit gesetzlich erlaubte Schaffung von bis zu 2000 Quadratmeter großen Einkaufszentren nicht mehr möglich sein. „Derzeit haben wir Gesetze, die außerhalb der Dörfer fast alles zulassen“, sagt Widmann. In den Ortskernen hingegen sei fast keine Entwicklung möglich. „Innerhalb eines Jahres wollen wir per Gesetz die Handelsensembles reduzieren und in den Ortskernen mehr zulassen, so dass sich unsere Dörfer weiter als gewachsene Einkaufszentren entwickeln können“, sagt Widmann. Und noch ein großes Vorhaben hat er für die zweite Hälfte seiner Amtszeit: Unternehmer sollen schneller zu Gewerbeland kommen. „Vom ersten Ansuchen bis zur Grundsteinlegung sollen in Zukunft nicht mehr als sechs Monate vergehen“, fordert er. Enteignungen soll es dafür in Zukunft nur mehr in Ausnahmefällen geben. „Diese verzögern bzw. erschweren die Zuweisung von Gewerbegrund bis zu sieben Jahre“, so Widmann. „So lange kann ein Unternehmen aber nicht warten.“ Die Folgen seien Abwanderung einhergehend mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung.