Es war im Juni des Wahljahres 2023, als die „alte“ Landesregierung den Holzbaufonds aus der Taufe hob. Bis 2030 ist er jährlich mit 1,2 Millionen Euro dotiert. Die öffentliche Hand sollte Vorreiter fürs klimafreundliche Bauen mit einem lokalen und erneuerbaren Rohstoff werden. Die Förderhöhe beträgt 500 Euro je Tonne der in den Holzbauelementen und Dämmstoffen gebundenen Kohlenstoffmenge in den oberirdischen Gebäudeteilen bis zu einem Maximalbetrag von 200.000 Euro je Baumaßnahme.<BR /><BR />Inzwischen sind allerdings drei Jahre ins Land gezogen und die 1,2 Millionen Euro wurden nicht ein einziges Mal ausgeschöpft. 2023 wurden vier Projekte mit in Summe 450.000 Euro Fördersumme eingereicht. 2024 waren es ebenfalls vier Projekte: die Erweiterung des Kindergartens in Margreid, die Erweiterung der Grundschule in Lana, die Erweiterung des Rathauses in Villanders sowie Sanierung, Teilabbruch und Neubau des Kulturzentrums Herrenhof in Salurn.<h3> Bislang drei Anträge</h3>Heuer sind beim Land bislang drei Anträge eingetroffen und zwar für die Erweiterung der Mittelschule Prad, das Kulturzentrum Algund sowie von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau für das Null-Kilometer-Haus in Martell. Die Frist für Ansuchen läuft aber noch bis September.<BR /><BR />Bis dahin könnten deutlich mehr Projekte dazukommen. Mit dem Omnibusgesetz hat der Landtag den Fonds auf Antrag von Landesrat Luis Walcher für gemeinnützige Körperschaften geöffnet. „Dazu zählen Stiftungen, kirchliche Einrichtungen, Genossenschaften, die leistbares Wohnen ermöglichen. Holz ist ein langlebiger heimischer Werkstoff“, meint Walcher.<h3> Die Vorteile des Holzbaus</h3>Bereits in den Startlöchern scharrt die „Stiftung Wohnen“, hinter der zahlreiche Organisationen, aber auch Raikas stehen. 1000 Wohnungen zu einer Miete, die zehn Prozent unter dem Landesmietzins liegt, hat sich die Stiftung Wohnen zum Ziel gesetzt. „Das erste Projekt in Brixen wird in Holzbauweise verwirklicht“, sagt Wohnbauexperte Leo Resch (Arche im KVW). Anders als Zement binde Holz CO₂ trockne viel schneller, man spart meist bei der Wandstärke. <BR /><BR /><embed id="dtext86-70940902_quote" /><BR /><BR />„Es ist leicht, was es für Aufbauten interessant macht und weil der Vorfertigungsgrad viel höher als bei Beton ist, kann man sich bis zur Hälfte der Bauzeit sparen“, sagt Resch. Ideal wäre allerdings, wenn die Maximalfördersumme aus dem Holzbaufonds auf 400.000 Euro angehoben würde.<BR /><BR />„Die Kriterien sind in Ausarbeitung. Wichtig ist, mit dem, was ist, erst einmal anzufangen“, meint Walcher. Sollten viele Anträge kommen, könne man immer noch über eine Aufstockung des Fonds reden.