Zum Abschied haben wir mit ihm gesprochen.<BR /><BR /><b>Herr Danay, wie erlebten Sie das Amt?</b><BR />Roland Danay: Da ich bereits als Vizebürgermeister Einblick in die Abläufe der Gemeindeverwaltung erhalten hatte, wusste ich bereits von Anfang an, was auf mich zukam. Dass die Arbeit aber so vielfältig und zeitaufwendig und die Verantwortung sehr groß ist, war dann doch etwas überraschend. Das Amt des Bürgermeisters bereitete mir aber auch viel Freude, obwohl es oft schwierig war. Ich habe die Entscheidungen immer nach bestem Wissen und Gewissen und zum Wohle der Bevölkerung getroffen und versucht, einen Ausgleich zwischen den einzelnen Kräften und Strömungen zu finden.<BR /><BR /><b><KeinAbsatz>Was würden Sie rückblickend als größte Errungenschaft Ihrer Amtszeit bezeichnen? </KeinAbsatz></b><BR /><KeinAbsatz>Danay: </KeinAbsatz>Ich möchte mich hier nicht auf einzelne Errungenschaften festlegen, ich blicke mit Genugtuung auf viele Projekte zurück, die wir gemeinsam realisiert haben. Dazu gehören sicherlich die Erweiterung des Friedhofes, die Sanierung unserer Pfarrkirche, die Errichtung eines neuen Wertstoffhofes, die Versorgung des Dorfes mit schnellem Glasfaser, die Errichtung des neuen Waldspielplatzes, um nur einige zu nennen.<BR /><BR /><b><KeinAbsatz>Was waren die größten Herausforderungen? </KeinAbsatz></b><BR /><KeinAbsatz>Danay: </KeinAbsatz>Es gibt in der Gemeindearbeit viele Herausforderungen, die zum Teil von der Bevölkerung nicht nachvollziehbar sind. Die oft langen Genehmigungsphasen, die für ein Projekt vorgesehen sind, der bürokratische Aufwand in der Verwaltung, der zeitliche Aufwand für einzelne Gespräche und Anliegen der Bevölkerung. Es braucht viel Idealismus, Zeit und Motivation, diese Aufgaben zu bewältigen. <BR /><BR /><KeinAbsatz><b>Die Mandatsbeschränkung wurde für Bürgermeister in kleineren Gemeinden aufgehoben. War ein Weitermachen für Sie keine Option?</b></KeinAbsatz><BR /><KeinAbsatz>Danay: </KeinAbsatz>Ja, aber ich habe mir vorgenommen, nach der dritten Amtszeit aufzuhören. So war für mich die Entscheidung bereits vor einiger Zeit gefallen.<BR /><BR /><b><KeinAbsatz>Mit 4. Mai endet Ihr Auftrag. Schwingt Wehmut mit? </KeinAbsatz></b><BR /><KeinAbsatz>Danay: </KeinAbsatz>Etwas Wehmut ist sicherlich dabei. Die tägliche Arbeit in der Gemeindestube, die verschiedenen Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Kontakt mit den Amtskollegen und Amtskolleginnen – all das wird mir schon fehlen. Ich habe die Aufgabe gerne ausgeübt und habe immer versucht, das Beste für unser Dorf und unsere Bevölkerung zu geben. Die Gemeinde steht heute sehr gut da, ist finanziell gut ausgestattet. So kann die nächste Verwaltung mit einem guten Fundament starten und weiterarbeiten.<BR /><BR /><KeinAbsatz><b>Das Rennen um die Nachfolge ist spannend. Welche Eigenschaften braucht eine Bürgermeisterin, ein Bürgermeister unbedingt?</b></KeinAbsatz><BR /><KeinAbsatz>Danay: </KeinAbsatz>Es stehen zwei Kandidaten zur Verfügung. Um das Amt gut ausüben zu können, muss eine Bürgermeister, eine Bürgermeisterin sehr flexibel sein. Es ist zeitlich eine große Herausforderung, um alle Termine wahrnehmen zu können. Besonders in kleinen Gemeinden wie der unseren ist der Bürgermeister Ansprechpartner für jedes noch so kleine Problem. Er muss Verständnis für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger mitbringen, muss Entscheidungen treffen, damit etwas vorangeht, auch wenn es oft schwierige Entscheidungen sind. Politik lebt von Kompromissen, und so muss der Bürgermeister ständig versuchen, einen Ausgleich zu finden. Vor allem muss er aber in der Gemeinde präsent sein.<BR /><BR /><KeinAbsatz><b>Wie wird für Sie die Zeit ohne Gemeindepolitik? Was nehmen Sie sich vor?</b></KeinAbsatz><BR /><KeinAbsatz>Danay: </KeinAbsatz>Anfangs wird mir die Arbeit in der Gemeinde sicherlich abgehen. Da ich selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb zu bearbeiten habe, wird mir aber nicht langweilig, denn auch hier ist die Arbeit vielfältig. Ich werde mich in Zukunft in das Tagesgeschäft der Gemeinde nicht mehr einmischen, werde aber die weitere Entwicklung und die politische Tätigkeit mit großem Interesse verfolgen.<BR /><BR /><KeinAbsatz><b>Sie haben künftig mehr Zeit für anderes. Wer freut sich darüber besonders?</b></KeinAbsatz><BR /><KeinAbsatz>Danay: </KeinAbsatz> Ich hoffe, dass ich in Zukunft mehr Zeit für meine Familie haben werde. Durch die vielen Termine, die als Bürgermeister wahrgenommen werden müssen, ist in der Familie einiges zurückgestellt bzw. verschoben worden. Dies möchte ich nun in aller Ruhe mit meinen Liebsten nachholen. Besonders freut es mich, mehr Zeit mit meinen Enkelkindern verbringen zu können.<BR /><BR />Interview: Flora Brugger<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/suche/Abschieds-Interview" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie weitere Abschieds-Interviews mit den scheidenden Bürgermeistern.</a>