Die von Russland in der vergangenen Woche beschlossene Reduzierung der Gaslieferungen könnte als Vorhut für weitere Kürzungen dienen, so Birol. Moskau versuche, die Gaslieferung als „Druckmittel“ für den Krieg gegen die Ukraine einzusetzen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-54859621_quote" /><BR /><BR /><BR />Je näher man Richtung Winter komme, desto mehr verstehe man die Absichten Russlands, sagte Birol der „Financial Times“ am Mittwoch. „Ich denke, die Kürzungen zielen darauf ab, Europa daran zu hindern, seine Vorräte aufzufüllen und Russlands Einfluss in den Wintermonaten zu erhöhen.“<BR /><BR />Die IEA, die vor allem von OECD-Ländern finanziert wird, gehörte zu den ersten offiziellen Gremien, die Russland im vergangenen Jahr öffentlich beschuldigten, die Gaslieferungen nach Europa im Hinblick auf eine Invasion in der Ukraine zu manipulieren.<BR /><BR /><embed id="dtext86-54859623_quote" /><BR /><BR />Im Falle eines völligen Gas-Stopps aus Russland müssten die europäischen Länder alles tun, um die Lager zu füllen, so Birol. „Ich denke, dass die Regierungen in Europa immer tiefgreifendere Maßnahmen ergreifen müssen, je näher der Winter rückt“, sagte er und wies darauf hin, dass Rationierungen im Falle weiterer Kürzungen eine reale Möglichkeit seien.<BR /><BR />Nach Ansicht des IEA-Chefs sollten die europäischen Staaten zudem versuchen, die geplante Schließung von Kernkraftwerken zu verzögern, um die Menge des bei der Stromerzeugung verbrannten Gases zu begrenzen: „Sie sollten einen Aufschub der Schließung in Betracht ziehen, solange die Sicherheitsbedingungen gegeben sind.“<BR />