Seine Wortmeldung auf Facebook in der Nacht zum Mittwoch bringt neuen Zündstoff in die bereits angespannte Koalition.<h3>„Volles Vertrauen für den Vize-Landeshauptmann“</h3>Die Worte Urzìs sind unmissverständlich: „Volles Vertrauen in Galateo und in die gesamte FdI-Delegation.“ Jede Kritik sei vorgeschoben und nicht politisch, sondern Ausdruck innerparteilicher Spannungen innerhalb der SVP, so Urzì. Diese wolle offenbar von ihren eigenen internen Problemen ablenken.<BR /><BR />Man habe bei der SVP von Anfang an gewusst, mit wem man es zu tun habe. Die Parteien hätten sich gegenseitig gekannt, bevor sie das gemeinsame Regierungsprogramm vereinbart hätten, betont Urzì. Dieses Programm werde „von allen Komponenten treu respektiert“, daran wollen Fratelli d'Italia nichts ändern.<BR /><BR /><BR />Zudem unterstrich Urzì, dass Fratelli d’Italia nie die Koalition auf Landesebene in Frage gestellt habe – obwohl die Linken Flügel der SVP, etwa in Meran oder Brixen, allen Anlass dazu geboten hätten. Dasselbe Maß an Toleranz fordere man nun auch für die Positionen von Fratelli d'Italia ein. Die Regierungsarbeit von Galateo und FdI-Fraktionschefin Scarafoni nennt Urzì äußerst erfolgreich. <BR /><BR />Dann erinnert der FdI-Regionalkoordinator an die Erpressbarkeit der SVP in Anbetracht der Autonomiereform: „Unser Beitrag zur Regierungsarbeit ist unverzichtbar. Wir sind das wichtigste Bindeglied zur italienischen Regierung und damit zentral für Südtirols Interessen auf nationaler Ebene.“ Laut Urzì habe seine Part bei der Verfassungsreform zur Autonomie Südtirols bereits eine wichtige Rolle gespielt, die nun mit aller Kraft weitergetragen werden müsse. <BR /><BR />Man sei bereit, Verantwortung für die gesamte Legislaturperiode zu übernehmen: „Fratelli d'Italia respektiert, fordert aber gleichzeitig Respekt ein. Das war die Grundlage für die Bildung einer Landesregierung, die derzeit die besten Verwaltungsergebnisse aller Zeiten erzielt. Und genau darauf wollen wir weiter aufbauen“, schließt Urzì seine Stellungnahme.<h3> SVP unter Zugzwang</h3><BR />Mit Urzìs Stellungnahme bekommt Marco Galateo demonstrativ Rückendeckung – auch als Signal an die SVP. Diese hatte am Montag in ihrer Parteileitung heftig über das Verhalten des FdI-Politikers diskutiert. Ob Pride-Parade, die rote Bank in Meran, Trikolore, die abtransportierte Regenbogenfahne aus dem Pressesaal oder das Facebook-Like für ein Goebbels-Zitat – die Liste der Reibungspunkte ist lang. Ex-Obmann Philipp Achammer sprach gar davon, dass die Zusammenarbeit „noch nie so schlecht“ gewesen sei.<BR /><BR />Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte seinen Stellvertreter bereits zu einem klärenden Gespräch getroffen – ohne großen Erfolg und deshalb bereits weitere Gespräche angekündigt, sowohl mit Galateo als auch mit Koalitionspartnern und SVP-Obmann Dieter Steger. Ziel sei es, eine Strategie für den Umgang mit künftigen Zwischenfällen zu erarbeiten. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/im-koalitionsgebaelk-knirscht-und-knackt-es" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie mehr dazu.</a><BR /><BR />In der Sitzung war sogar von einer möglichen Intervention bei den FdI-Spitzen in Rom die Rede – eine Idee, die mit Urzìs Stellungnahme nun bereits ihre Antwort bekommen hat.