Das Land muss trotz steigender Einnahmen in der Höhe von 1,93 Prozent für 2012 einen um 1,97 Prozent niedrigeren Haushaltsvoranschlag als 2011 vorlegen. „Wir haben höhere Einnahmen, können das Geld aber nicht ausgeben, weil wir uns über den Stabilitätspakt an der Sanierung des Staatshaushalts beteiligen müssen“, erklärte Bizzo. Der Stabilitätspakt schreibt dem Land vor, dass der Saldo zwischen Einnahmen und Ausgaben im kommenden Jahr um 285 Millionen Euro verbessert werden muss. 130 Millionen Euro davon können mit den höheren Einnahmen abgedeckt werden, die übrigen 155 Millionen Euro dürfen - obwohl sie vorhanden sind - nicht ausgegeben werden.Alles in allem umfasst der Landeshaushalt für das kommende Jahr 5,124 Milliarden Euro. 2011 verfügte die Landesregierung über 5,226 Milliarden Euro.Keine Kürzungen gibt es 2012 in den Bereichen Schule, Kultur, Berufsbildung, Forschung und Entwicklung, Soziales, Gesundheit, Mobilität, Europa und Arbeit. Entlastungen bei IRPEF-ZuschlagEntlastungen gibt es für Personen mit niedrigen Einkommen und für Familien. Wer weniger als 15.000 Euro pro Jahr verdient, ist vom regionalen IRPEF-Zuschlag befreit.Familien mit einem Einkommen bis zu 70.000 Euro können einen Steuerabzug von 252 Euro pro Kind in Anspruch nehmen. Laut dem Landesrat senkt das Land dadurch die Steuerlast für den Bürger um 24 Millionen Euro. Auch die Reduzierung der Autosteuer um zehn Prozent bleibt.Weg von der „Gießkannenförderung“Mit dem Haushalt verabschiedet sich die Landesregierung von der „Gießkannenförderung“. Geld wird also nicht mehr flächendeckend, sondern gezielt an bereits definierte Schlüsselbereiche verteilt. Bei öffentlichen Ausschreibungen sollen künftig so genannte soziale Klauseln eingebaut werden, die Sozialgenossenschaften die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in die Arbeitswelt ermöglichen sollen. Auch die Bekämpfung der Spielsucht soll einkommensschwachen Gesellschaftsschichten zu Gute kommen: Ein Teil der Steuern auf Spiele soll für die Prävention und Behandlung der Spielsucht eingesetzt werden. Das Wohnbauinstitut hat 270 Millionen Euro für Beiträge und Darlehen zur Verfügung. WirtschaftsförderungFür die Wirtschaftsförderung stehen im Haushalt 2012 knapp 220 Millionen Euro zur Verfügung. Laut Landesrat Bizzo sind das 16,5 Prozent mehr als 2011.Der IRAP-Steuersatz wird bei 2,98 statt bei 3,9 Prozent belassen. Für Unternehmen, die den Produktionswert erhöhen, Arbeitsverhältnisse stabilisieren und in Forschung und Entwicklung investieren, wird die IRAP auf 2,5 Prozent gesenkt, für Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung für erneuerbare Energiequellen investieren, auf zwei Prozent.