Jedes Stadtviertel werde einen eigenen Stadtviertelpolizisten bekommen – rekrutiert aus den Reihen der Stadtpolizei. <BR /><BR />„Derzeit prüft Fabrizio Piras, Kommandant der Stadtpolizei, wie viele Beamte für diesen neuen Dienst abgestellt werden können, ohne dass die anderen Tätigkeiten, auch im Hinblick auf die vielen neuen Baustellen auf den Straßen und die Auswirkungen auf den Verkehr in der Stadt, beeinträchtigt werden. Die Planung zum Thema Stadtviertelpolizist soll in den kommenden Wochen abgeschlossen werden, um in den nächsten zwei bis drei Monaten starten zu können“, erklärte der Bürgermeister.<BR /><BR />Wann und zu welchen Uhrzeiten der Stadtviertelpolizist im Einsatz sein werde, sei derzeit noch nicht definiert, da noch nicht feststehe, wie viel Personal zur Verfügung stehe. Es werde sich aber um eine feste Ansprechperson handeln. Anlaufstelle des Stadtviertelpolizisten sei das jeweilige Bürgerzentrum, wo auch Informationen und Beschwerden der Bürger aufgenommen werden könnten, um sie gegebenenfalls an andere Polizeikräfte weiterzuleiten.<h3>Drei Säulen für mehr Sicherheit</h3>Der neue Stadtviertelpolizist ist aber nur ein Teil eines dreistufigen Plans der neuen Gemeindeverwaltung. „In einigen Stadtvierteln sollen Nachbarschaftskontrollen das Sicherheitsgefühl der Menschen verbessern und ihre aktive Beteiligung am Gemeinschaftsleben fördern.“ Details sollen in einem Protokoll festgelegt werden. Dies sei am Mittwoch bei einem Treffen mit dem Landessicherheitskomitees vereinbart worden.<BR /><BR />Am Sicherheitsgipfel im Regierungskommissariat unter dem Vorsitz von Regierungskommissär Vito Cusumano nahmen neben Bürgermeister Corrarati auch die Verantwortlichen von Quästur, Carabinieri und Finanzpolizei, sowie Sicherheitslandesrätin Ulli Mair, Stadtpolizeikommandant Fabrizio Piras, die Präsidentin des Wohnbauinstituts, die Verantwortlichen des deutschen und des italienischen Schulamtes, sowie der Uni teil. <h3>„Schulungen für Nachbarschaftskontrollen“</h3>Um Bedenken zu zerstreuen, Nachbarschaftskontrollen dienten der Überwachung und Spionage von unten und würden Misstrauen zwischen den Menschen säen, werde es Schulungen geben. „Die Bürger sollen, geschult von der Quästur, lernen, wie und was sie melden können. Das muss gut erklärt werden“, erklärt Corrarati. Es gehe nicht darum, Menschen auszuspionieren. „Wenn wir ein Gemeinschaftsgefühl in der Stadt schaffen, werden Nachbarschaftskontrollen sicherlich ein neues Element der Zusammenarbeit zwischen den Bürgern.“ <BR /><BR />Sowohl der Dienst der Stadtviertelpolizei als auch die Nachbarschaftskontrollen sollen parallel starten. „Der Stadtviertelpolizist dient dabei als direkter Ansprechpartner für die Menschen in den Vierteln. Das Ziel ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Stadtpolizei und anderen Sicherheitskräften. Die Aufgaben müssen abgestimmt werden“, so Corrarati, „damit keine Parallelstrukturen mit anderen Polizeikräften entstehen.“ <BR /><BR />Beim dritten Punkt in Corraratis Plan geht es um eine sogenannte „Nachtwirtschaft“. „In Zusammenarbeit mit Arbeitgeberverbänden, Jugendverbänden, der Universität und Kulturschaffenden, die ich bald zu Treffen einladen werde, sollen in den Stadtvierteln Räume für die Bürger geschaffen werden. Es geht darum, auf öffentlichen Plätzen oder Straßen gezielt Aktivitäten anzubieten. Dabei sollen begleitend immer auch wirtschaftliche Aktivitäten geöffnet bleiben. So sollen Stadtviertel auch nachts belebt werden“, erklärt der Bürgermeister. <BR /><BR />„Wir werden also einerseits mit Hilfe der Stadtpolizei, der Staatspolizei, der Finanzpolizei und der Carabinieri repressiv vorgehen. Andererseits möchten wir die Gemeinschaft und die Bürger über Nachbarschaftskontrollen einbeziehen und, drittens, eine Art Rückeroberung der städtischen Räume durch Familien und Jugendliche in den Abendstunden erreichen. Das sind die drei Punkte, an denen wir arbeiten und die wir umsetzen werden“, so Corrarati abschließend.