Nachdem Silvio Berlusconi sich für EZB-Chef Mario Draghi als neuen Staatschef ausgesprochen hat, der jedoch kein Interesse für das Amt zeigt, bringen die Parteien weitere Kandidaten ins Gespräch. Der PD würde gern den Ex-EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi unterstützen. Der frühere Premier wäre laut dem PD in der Lage, sowohl im Zentrumsblock als auch im Mitte-links-Lager Stimmen zu sammeln.Als Alternative kommt im Linkslager die PD-Fraktionschefin Anna Finocchiaro infrage. Ihre Kandidatur wird auch von Lega-Chef Roberto Maroni unterstützt. Napolitano hatte sich ohnehin kürzlich für die Wahl einer Frau zur Staatschefin ausgesprochen. Finocchiaro könnte zur ersten Präsidentin in der italienischen Geschichte aufrücken. Als weitere mögliche Kandidaten für Napolitanos Nachfolge gelten der Ex-Premier Giuliano Amato, sowie der angesehene Jurist Gustavo Zagrebelsky, der zwischen 1995 und 2004 als Verfassungsrichter amtierte.Berlusconi macht kein Hehl daraus, dass er am liebsten seine langjährige rechte Hand Gianni Letta in den Quirinal hieven würde, doch es scheint durchaus unwahrscheinlich, dass der Ex-Staatssekretär im Parlament die notwendige Stimmenmehrheit erhalten würde. Die Zentrumsparteien schließen nicht aus, dass der scheidende Premier Mario Monti das Amt des Präsidenten übernehmen könnte, sollte dieser es nicht schaffen, nach den Parlamentswahlen im Februar eine zweite Regierung unter seiner Führung zu bilden. Dagegen wehrt sich jedoch Berlusconi heftig.Italiens neuer Präsident wird nach den Parlamentswahlen Ende Februar bestimmt. Die Entscheidung liegt bei beiden Kammern des Parlaments und den Vertretern der 20 Regionen.mit/jeg