Denn dass sich Südtirol auf seine Kompetenz, die Lehrpläne selbst schreiben zu dürfen, hinausreden könne, das sei nicht gestiftet, finden Siegfried Brugger und Karl Zeller.Aus Sicht des Verfassungsexperten der EURAC, Francesco Palermo, habe die deutsch- und ladinischsprachige Minderheit aber „gute Argumente sich zu wehren“.Siegfried Brugger und Karl Zeller versuchen derzeit in Rom ihre Kollegen von Mitte-Links von einer Ausnahme für die Minderheitenschulen zu überzeugen. Und sind schon erfolgreich: „Gianclaudio Bressa, der großen Einfluss in seiner Partei hat, steht voll hinter uns“, erzählt Brugger.Um das Vorhaben, wie berichtet von der Kulturkommission in gesetzgeberischer Funktion durchwinken zu lassen, müssen dies vier Fünftel der Kommissionsmitglieder beim Plenum beantragen.„Wir hoffen, dass die Mitte-Links-Parteien die Zustimmung davon abhängig machen, dass für Minderheitenschulen eine Ausnahme gilt“, sagt Brugger.Verhandlungen und Sensibilisierung„Es ist eines, ob wir Entstehungsgeschichte von Hymne und Fahne lernen sollen, das kann noch der Allgemeinbildung dienen. Aber nicht, den ,Inno di Mameli' von unseren Schülern singen zu lassen“, findet Karl Zeller.Deshalb setzen sie auf Verhandlungen und Sensibilisierung. „Ich glaube nämlich nicht, dass wir die Lehrpläne schreiben und deshalb die Hymne nicht aufnehmen müssen. Dann müssten wir auch die italienische Fahne nicht an die Schulgebäude hängen“, meint Brugger.Angelegenheit alles andere als eindeutigDie Angelegenheit sei alles andere als eindeutig, meint auch der Verfassungsexperte Francesco Palermo. „Einerseits steht im Autonomiestatut nichts drinnen, dass wir eine solche Bestimmung in Südtirol verhindern könnten.“Andererseits gebe es Minderheitenschutzbestimmungen und internationale Urteile: „Die Urteile sind zwar nicht einhellig, aber die deutsche und ladinische Minderheit hat gute Argumente, sich zu wehren“, meint Palermo.Der Staat habe zwar das Recht, seine Symbole auf dem Staatsgebiet zu installieren, „aber wenn Minderheitenrechte beschnitten werden, dann gibt es gute Chancen sich zu wehren“, so Palermowib/D