Bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung am Mittwoch wählte das 40-köpfige Gremium die Grüne Sonja Pitscheider mit 22 Stimmen zur Ersten Vizebürgermeisterin. VP-Kandidat Christoph Platzgummer erreichte in der geheimen Abstimmung 18 Stimmen. Die ÖVP ist zum ersten Mal in ihrer Geschichte in der Opposition. Die Auseinandersetzungen zwischen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) mit der Landes- und Stadt-ÖVP überschatteten die Sitzung.Stadtchefin Oppitz-Plörer ist die erste direkt gewählte Bürgermeisterin Innsbrucks. Sie setzte sich bereits Ende April bei der Stichwahl gegen Platzgummer durch. Die drei Regierungsfraktionen verfügen über 23 der 40 Sitze.Vor den Vizebürgermeisterwahlen hatte die neue Koalition die Größe des Stadtsenates mit sieben Sitzen fixiert. Die ÖVP konnte sich auch in dieser Frage nicht durchsetzen. Sie hatte neun Sitze verlangt. VP-Stadtparteichef Franz Gruber argumentierte, dass FI und Grüne mit 40 Prozent der Stimmen und im Stadtsenat 60 Prozent der Macht habe.Oppitz-Plörer und ihre Stellvertreter wurden von Landeshauptmann Günther Platter angelobt, der allerdings nur für diesen Tagesordnungspunkt kurz im Gemeinderat war. Nach dem Gruppenfoto mit ernster Miene verließ er das Rathaus. Einen Straßenzug entfernt war in der ÖVP-Parteizentrale für 19.00 Uhr überraschend der Landesparteivorstand einberufen worden, bei dem die „Causa Innsbruck“ debattiert werden sollte. Ob es dabei zu Parteiausschlussanträgen kommen wird, war nicht absehbar. Auf der Tagesordnung stand unter anderem ein Bericht von Stadtparteiobmann Franz Gruber über den gescheiterten Verlauf der Koalitionsverhandlungen mit Oppitz-Plörer.Die ÖVP scheiterte schließlich auch bei der Wahl des Zweiten Vizebürgermeisters. Im 1. Wahlgang hatte es eine Pattstellung durch Stimmengleichheit gegeben. Im 2. Wahlgang kam FI-Mann Christoph Kaufmann dann auf 22 Stimmen. VP-Kandidat Christoph Platzgummer erreichte in der geheimen Abstimmung 17 Stimmen. Eine Stimme war ungültig. apa