„Wenn Günstlingswirtschaft einen Namen hat, dann heißt er Platter und Platzgummer“, meinte Oppitz-Plörer am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Oppitz-Plörer ist selbst ÖVP-Parteimitglied und sitzt im Landesparteivorstand.Nur einen Tag habe es nach der Gemeinderatswahl am Sonntag gedauert, bis die „Packelei“ zwischen Platter und Platzgummer aufgeflogen sei, sagte Oppitz-Plörer und meinte damit eine Aussage des Landeshauptmannes in der „Tiroler Tageszeitung“ (Dienstagsausgabe).„Die beiden haben ihr wahres Gesicht gezeigt“ Dort sprach sich Platter für eine bürgerliche Koalition zwischen der Stadt-ÖVP und „Für Innsbruck“ aus. „Die beiden haben ihr wahres Gesicht gezeigt. Innsbruck ist keine Außenstelle des Landesparteiobmannes Günther Platter und zu kostbar für diese unglaublichen Mauscheleien“, sagte Oppitz-Plörer.Sie hatte vor ihrem Statement vor der Presse ankündigt, mit den „unglaublichen Unwahrheiten und Unterstellungen“ aufräumen zu wollen.Die Kür Platzgummers zum Spitzenkandidaten wenige Wochen vor der Wahl habe nur den Zweck gehabt, einen „Statthalter“ zu inthronisieren und von „Problemen abzulenken“, erklärte die Bürgermeisterin.„Es geht nur um den Machterhalt“ Ein Arbeitsprogramm zähle für Platter offenbar nicht. „Es geht nur um den Machterhalt und um den Kopf des Landeshauptmannes“, kritisierte Oppitz-Plörer.Ständig sei im Wahlkampf vonseiten der ÖVP mit „Schmähs gearbeitet“ worden. „Ein Schmäh ist dieses ständige Wechsel-Gerede.Den größten politischen Wechsel hat es im Jahr 2008 gegeben, von van Staa zu Platter. Seit diesem Wechsel herrscht Stillstand im Land. Ein Wechsel zu Platzgummer würde diesen Stillstand auf Innsbruck übertragen“, griff die Bürgermeisterin den Landeshauptmann frontal an.Zu Platters Beteuerung, nichts mit dem Spitzenkandidaten-Wechsel bei der Innsbrucker ÖVP zu tun zu haben, meinte Oppitz-Plörer in Anspielung auf dessen engen Landhaus-Mitarbeiter Platzgummer: „Weiß Platter was im Land vorgeht, wenn er nicht einmal weiß was in seinem Vorzimmer vorgeht?“.Die Aussagen der Stadtparteispitze, wonach deren Wahlkampf lediglich 300.000 Euro gekostet habe, bezeichnete Oppitz-Plörer als „Lügen“.„Ich bin Bürgermeisterin und ich will es bleiben“ Es habe sich um eine „noch nie dagewesene Material- und Geldschlacht“ gehandelt, unterstützt durch die Landes- und Bundespartei. Angesichts dessen sei sie „stolz darauf“, mit ihrer Liste neun Mandate erreicht zu haben.„Ich bin Bürgermeisterin und ich will es bleiben. Meine Partei ist die Stadt. Wer Selbstständigkeit will, muss Oppitz-Plörer wählen“, erklärte die Stadtchefin. Auf mögliche Koalitionsvarianten wollte sie sich nicht einlassen.Eine Koalition mit der ÖVP schloss sie nicht aus. Die Volkspartei legte bei der Wahl um über sieben Prozentpunkte auf 21,9 Prozent und neun Mandate zu. „Für Innsbruck“ verlor sechs Prozentpunkte und kam auf 21 Prozent der Stimmen. Bei der Bürgermeisterdirektwahl hatte Oppitz-Plörer mit 31,3 Prozent knapp die Nase vor Platzgummer, der auf 28 Prozent kam.apa